04. Dezember, 2024

Wirtschaft

Schieneninfrastruktur im Fokus: Wissing steht unter Zugzwang

Schieneninfrastruktur im Fokus: Wissing steht unter Zugzwang

In der aktuellen Diskussion um die Zukunft des Schienenverkehrs in Deutschland sieht sich Verkehrsminister Volker Wissing mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: der Schaffung eines Schieneninfrastrukturfonds und der Reform des Trassenpreissystems. Ludolf Kerkeling, Vorsitzender im Güterbahnensektor, betont, dass die politische Unabhängigkeit Wissing nach dem Ende der Ampelkoalition eine günstige Gelegenheit biete, beide Themen voranzutreiben. Die Infrastruktur der Schiene gilt als dringend sanierungsbedürftig, und es besteht ein breiter politischer Konsens darüber, dass Veränderungen notwendig sind. Diese Dringlichkeit wird durch die Ankündigungen Wissings zudem untermauert. Die Hoffnung besteht darin, dass seine Vorschläge die Basis für zukünftige Regierungsentscheidungen bilden könnten. In einem konkreten Vorschlag plädieren die Güterbahnen dafür, dass ein Schieneninfrastrukturfonds sowohl die Sanierung als auch die Erweiterung des Schienennetzes sichern sollte. Dieser Fonds könnte durch fixe Anteile an spezifischen Steuereinnahmen, wie etwa durch eine neue Straßenmaut für Pkw und Maßnahmen gegen Steuerflucht, gespeist werden. Auch die modulierte Einbindung privaten Kapitals wird angeregt. Beim Thema Trassenpreise setzt sich die Güterbahnbranche für eine mehrjährige Planbarkeit ein. Ein stabiles Gebührenmodell soll vermeiden, dass das Preisniveau potenzielle Nutzer von der Schiene fernhält. Entscheidend sei das richtige Gleichgewicht zwischen finanzieller Belastung durch Trassenpreise und die Kosten für die Straßennutzung zu finden, um den Schienenverkehr attraktiv zu gestalten.