Die Welt des Tennissports sieht sich erneut mit einer pikanten Kontroverse konfrontiert, nachdem die polnische Spitzenspielerin Iga Swiatek, fünffache Grand-Slam-Siegerin, aufgrund eines Dopingvergehens eine einmonatige Sperre akzeptiert hat. Die 23-Jährige, als Nummer zwei der Welt geführt, hatte im August bei einem Test außerhalb des Wettkampfes positiv auf Trimetazidin getestet. Die ITIA, die für das Anti-Doping-Programm im Tennis verantwortlich ist, erkannte jedoch an, dass die Verunreinigung ihrer Schlafmedikation Ursache des positiven Tests war.
Swiatek verlor durch die provisorische Sperre vom 12. September bis 4. Oktober drei Turniere, beendete jedoch die Sperre erst nach den WTA-Finals in Riad im November. Trotz des Verlusts ihrer Spitzenposition verzeichnete sie eine beeindruckende Saison mit fünf Turniersiegen, darunter ihr dritter Triumph bei den French Open.
Überraschenderweise war die Resonanz in ihrer Heimat Polen überwiegend unterstützend. "Ich schätze das wirklich sehr", äußerte Swiatek, die ihre Abwesenheit beim China Open aus persönlichen Gründen erklärt hatte. Nachdem die Nachricht über ihr Dopingvergehen publik wurde, fürchtete sie eine negative Reaktion, doch Unterstützung war deutlich spürbar.
Die Dopingvorwürfe gegen Swiatek fügten sich ein in eine Reihe von peinlichen Vorfällen für den Tennissport, nachdem der italienische Top-Spieler Jannik Sinner im März ebenfalls zwei positive Dopingtests abgelegt hatte. Obwohl Sinner von einer unabhängigen Kommission von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen wurde, brachte der Vorfall ungewollte Aufmerksamkeit kurz vor den US Open.
Dennoch stieß Swiateks Fall auch auf Kritik, vor allem im Hinblick auf die vermeintlich unterschiedliche Behandlung von Top-Spielern im Vergleich zu weniger prominenten Akteuren. Trotz der kritischen Stimmen bleibt Swiatek optimistisch und bereitet sich auf den United Cup vor, ein 18-Nationen-Mixed-Event, das in Perth und Sydney stattfindet.