Estlands Sicherheitsapparat schlägt erneut Alarm: Ein russischer Professor, der an der Universität Tartu lehrte, wurde am 3. Januar unter dem Verdacht der Spionage für Moskau festgenommen.
Der Vorwurf lautet auf die Durchführung von Geheimdienstaktivitäten gegen Estland, mit möglichen schwerwiegenden Folgen für die nationale Sicherheit.
Die Generalstaatsanwaltschaft des baltischen EU- und NATO-Landes in Tallinn gab bekannt, dass der festgenommene Akademiker für zwei Monate in Untersuchungshaft bleibt.
Dabei sollen verschiedene Lebensbereiche des Landes infiltriert worden sein, was auf eine anhaltende Bedrohung durch russische Geheimdienste hinweist.
Die Sicherheitspolizei Estlands, federführend in den Ermittlungen, betont, dass dies nur ein weiteres Beispiel von vielen sei, in denen Russland versucht habe, Lebensbereiche des Landes zu unterwandern.
Die Universität Tartu hat auf die Vorwürfe reagiert und eine interne Untersuchung eingeleitet. Das Arbeitsverhältnis mit dem beschuldigten Professor wurde umgehend beendet.
Der Wissenschaftler war seit 2010 an der Universität tätig, zuletzt als Professor für internationale politische Theorie. Vor seiner Tätigkeit in Estland lehrte er an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg in Russland.
Diese jüngste Festnahme betont erneut die Herausforderungen, vor die sich Estland durch russische Geheimdienstaktivitäten gestellt sieht.
In einem Klima zunehmender Spannungen wirft der Fall des Professors wichtige Fragen zur nationalen Sicherheit und dem Schutz vor ausländischer Einflussnahme auf.