In den USA könnten sogenannte „Datenhändler“ zukünftig strikteren Regulierungen unterliegen. Die oberste Verbraucherschutzbehörde des Landes, die Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), hat vorgeschlagen, den Verkauf von privaten Informationen durch Datenhändler an potenziell schädliche Akteure, wie Betrüger oder feindliche Staaten, zu überwachen.
Diese geplanten neuen Regelungen würden Datenhändler dazu zwingen, sich an Gesetze zur Kreditauskunft zu halten, um potenzielle Gefahren für die nationale Sicherheit und die öffentliche Sicherheit einzudämmen. CFPB-Direktor Rohit Chopra bezeichnete die Tragweite des Problems als enorm und verwies auf Forschungsergebnisse, die zeigen, dass einige Datenhändler aktiv persönliche Informationen hochrangiger nationaler Sicherheitsbeamter angebot hätten.
Die Initiative fällt in die letzten Wochen der Amtszeit von Präsident Joe Biden. Ihre Zukunft liegt in den Händen des designierten Präsidenten Donald Trump, der deutliche Kürzungen bei den Ausgaben und Regulierungen angekündigt hat. Trotz der bevorstehenden politischen Veränderungen verfolgt die CFPB das Ziel, den Verbraucherschutz zu stärken, und zeigt sich zuversichtlich, dass das Thema parteiübergreifende Unterstützung findet.
Sollte der Vorschlag umgesetzt werden, müssten Unternehmen, die persönliche Finanzinformationen der Verbraucher, etwa Einkommens- und Kreditauskunftswerte, handeln, ähnliche Schutzmaßnahmen einhalten wie Kreditauskunfteien. Dazu gehört die Pflicht, ein Missbrauch der Daten zu verhindern, deren Genauigkeit zu gewährleisten und den Verbrauchern Zugang zu ihren eigenen Daten zu ermöglichen.
Dieser Schritt resultiert aus einer umfassenderen Besorgnis der Biden-Administration über den Umgang mit persönlichen Daten. Schon 2022 hatte die Federal Trade Commission ein Unternehmen verklagt, dessen Standortdaten von Mobiltelefonen zu sensiblen Orten führen konnten.
Die ungezügelte Praxis des Verkaufs solcher Daten für wenige Cent pro Person ermögliche Spionage und begünstige Kriminelle, indem sie gezielt finanziell gefährdete Personen ansprechen könnten, so die CFPB. Auch könne diese Praxis gewalttätigen Personen ermöglichen, Vertreter von Strafverfolgungsbehörden ins Visier zu nehmen. Ein besonders tragischer Fall war der Mord an dem Sohn einer Bundesrichterin, dessen Adresse zuvor gekauft worden war.
Die Öffentlichkeit hat bis März 2025 Gelegenheit, zu dem Vorschlag Stellung zu nehmen.