06. September, 2024

Politik

Schärfere Strafen für Geldautomaten-Sprenger in Aussicht

Schärfere Strafen für Geldautomaten-Sprenger in Aussicht

Geldautomaten-Sprenger könnten in Zukunft härter bestraft werden. Laut gemeinsamen Plänen des Bundesinnenministeriums (BMI) und des Bundesjustizministeriums (BMJ) sind zukünftig Freiheitsstrafen von mindestens zwei Jahren vorgesehen. Unter bestimmten Bedingungen könnten diese Strafen sogar auf bis zu 15 Jahre erhöht werden. Diese Maßnahmen gehen aus einer Mitteilung der beiden Ministerien hervor.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte die Gefahr, die von solchen Taten ausgeht. "Wer Geldautomaten sprengt, riskiert das Leben von unbeteiligten Menschen. Wir haben es hier mit skrupellosen Tätergruppierungen und hochgefährlichen Sprengstoffen zu tun", erklärte sie.

Der Gesetzentwurf sieht umfangreiche Änderungen des Sprengstoff- und Strafgesetzbuches vor. Dazu gehört unter anderem die Bestrafung des versuchten unerlaubten Erwerbs und Umgangs mit Explosivstoffen und Pyrotechnik sowie deren unerlaubter Lagerung und Verkauf.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wies auf das bandenmäßige Vorgehen hin, das häufig bei diesen Straftaten zu beobachten ist. Deswegen soll die Telekommunikationsüberwachung bei gewerbs- oder bandenmäßigen Straftaten nach dem Sprengstoffgesetz ermöglicht werden.

Die Anzahl der Geldautomatensprengungen stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 26,5 Prozent, was einen neuen Höchststand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2005 markiert. Der durch diese Sprengungen verursachte Schaden betrug im Jahr 2022 bundesweit einen dreistelligen Millionenbetrag.