Unabhängige Menschenrechtsexperten haben Israel in einem neuen Bericht des UN-Menschenrechtsrats vorgeworfen, gezielt den Gesundheitssektor im Gazastreifen im Zuge seines Krieges gegen die Hamas beschädigt zu haben. In diesem brisanten Dokument sind schwere Anschuldigungen enthalten, wonach Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt worden seien. Diese Experten gehören einer speziellen Kommission an, die das Mandat hat, die Lage in den von Israel besetzten Gebieten umfassend zu analysieren.
Kritische Punkte umfassen auch den Umgang mit Geiseln, die vor einem Jahr nach Gaza verschleppt wurden, sowie die Behandlung palästinensischer Gefangener. Beide Konfliktparteien, sowohl Israel als auch die palästinensischen bewaffneten Gruppen, werden beschuldigt, Folter und sexuelle Gewalt ausgeübt zu haben.
Ein besonders tragischer Vorfall, der im Bericht hervorgehoben wird, ist der Tod eines jungen Mädchens namens Hind Rajab, zusammen mit Angehörigen und Rettungskräften durch einen Angriff auf einen Krankenwagen. Die israelische Armee verteidigt sich mit der Behauptung, dass die Hamas Krankenhäuser als militärische Kommandozentralen führe. Zudem wird stets auf die Gefahr verwiesen, dass unter Sanitätern auch Terroristen agieren könnten.
Die Kommission fordert die sofortige Freilassung aller Geiseln und ein Ende der Angriffe auf das medizinische Personal. Langfristig fordert sie Israel auf, die Besetzung palästinensischer Gebiete zu beenden, Siedler abzuziehen und Entschädigungen an Betroffene zu leisten. Die Vereinten Nationen erkennen weiterhin das Westjordanland, inklusive Ostjerusalem, sowie den Gazastreifen als von Israel besetzte Gebiete an, was Israel jedoch bestreitet, da es seit 2005 seine Soldaten und Siedler zurückgezogen hat.