29. September, 2024

Unternehmen

Schaeffler-Aktie legt zu – Fusion mit Vitesco bringt Stellenstreichungen ins Spiel

Der fränkische Autozulieferer Schaeffler kündigt im Zuge der Fusion mit Vitesco Stellenstreichungen an. Das Unternehmen verspricht jedoch, dass diese in geringerem Ausmaß als bei Konkurrenten wie ZF ausfallen sollen.

Schaeffler-Aktie legt zu – Fusion mit Vitesco bringt Stellenstreichungen ins Spiel
Schaeffler plant durch die Fusion mit Vitesco jährliche Einsparungen von rund 600 Millionen Euro. Ein Teil davon soll durch Stellenstreichungen erreicht werden, vor allem bei Doppelbesetzungen in Funktionen und Hauptquartieren.

Die Fusion von Schaeffler mit dem Elektroantriebsspezialisten Vitesco wirft ihre Schatten voraus – und das nicht nur positiv. Während die Schaeffler-Aktie nach der Bekanntgabe eines möglichen Personalabbaus zulegte, sieht sich der fränkische Auto- und Industriezulieferer mit einer unsicheren Zukunft für zahlreiche Mitarbeiter konfrontiert.

- Bekanntmachungen

Vorstandschef Klaus Rosenfeld kündigte an, dass die Zusammenlegung der beiden Unternehmen nicht ohne Folgen bleiben wird. Vor allem Doppelbesetzungen in Funktionen und Hauptquartieren seien betroffen.

Stellenstreichungen unvermeidbar – aber weniger drastisch als bei ZF

„Wir brauchen keine zwei Hauptquartiere, und auch in vielen Bereichen sind wir doppelt besetzt“, erklärte Rosenfeld gegenüber der Wirtschaftswoche.

Diese Doppelstrukturen machen es notwendig, Stellen zu streichen. Zwar werde der Personalabbau nicht die Ausmaße erreichen, die der Konkurrent ZF angekündigt hat – dieser plant, bis zu 14.000 Arbeitsplätze zu streichen –, doch auch bei Schaeffler wird es zu Kürzungen kommen.

Quelle: Eulerpool

Unklar ist jedoch, wie viele der insgesamt 120.000 Beschäftigten der fusionierten Unternehmen betroffen sein werden. Konkrete Zahlen wurden bislang weder von Rosenfeld noch von Unternehmenssprechern genannt. Klar ist nur, dass die Fusion jährliche Einsparungen von rund 600 Millionen Euro bringen soll – der Großteil davon jedoch nicht durch den Abbau von Personal, sondern durch andere Synergieeffekte.

Weder Schaeffler noch Vitesco haben konkrete Zahlen über den geplanten Personalabbau genannt. Mit rund 120.000 Beschäftigten weltweit könnte die Fusion jedoch zu weiteren Kürzungen führen, je nach Marktentwicklung und Synergien.

Elektromobilität als Wachstumschance – Verbrenner bleiben auf der Strecke

Trotz der geplanten Einsparungen sieht Schaeffler-Chef Rosenfeld in der Fusion eine klare Wachstumschance, vor allem im Bereich der Elektromobilität. Er erwartet, dass das E-Mobilitätsgeschäft des fusionierten Unternehmens stark wachsen wird.

„Die Transformation zur E-Mobilität bleibt der richtige Weg“, betonte er.

Eine Rückkehr der Autohersteller zu neuen Generationen von Verbrennungsmotoren sieht er nicht.

Quelle: Eulerpool

Diese Fokussierung auf die Elektromobilität spiegelt sich auch in den strategischen Planungen von Schaeffler wider. Während das Unternehmen bei Elektroantrieben auf Wachstum setzt, muss es in anderen Bereichen mit Herausforderungen rechnen.

Herausforderungen im Industriegeschäft – China bleibt umkämpfter Markt

Das Industriegeschäft von Schaeffler, insbesondere in China, steht hingegen unter Druck. Dort hatte das Unternehmen lange Zeit hohe Gewinne mit Lagern für Windkraftanlagen erzielt.

Doch der Markt verändere sich, so Rosenfeld. Der Wettbewerb werde härter, und Schaeffler müsse sich auf geringere Margen einstellen. Trotz der härteren Konkurrenz will sich das Unternehmen jedoch nicht aus China zurückziehen, sondern weiterhin im Markt bleiben – allerdings mit einer angepassten Strategie.

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