Der Scale-All-Share-Index erweist sich im Vergleich zu den führenden deutschen Aktienindizes als Nachzügler. Trotz einer insgesamt positiven Entwicklung des deutschen Aktienmarktes verharrt dieser mit 1.133 Punkten auf einem ähnlichen Niveau wie zu Ende 2024, während DAX und MDAX deutliche Zuwächse von 16 Prozent bzw. 14 Prozent verzeichnen. Zahlreiche Unternehmen des Segments kämpfen mit Kursverlusten, obwohl auch einige positive Ausnahmen wie der Motorenbauer Steyr Motors zu verzeichnen sind. Der Anstieg bei Steyr lässt sich vor allem auf den Rüstungsboom zurückführen, der die Nachfrage nach militärischen Motorenanwendungen antreibt.
Der Motorenbauer konnte durch eine neue Rahmenvereinbarung mit einer Tochtergesellschaft von Rheinmetall auf sich aufmerksam machen. Der daraufhin verzehnfachte Aktienkurs von 14 auf 141 Euro zeugt von einer beachtlichen Performance seit Mitte Februar. Interessanterweise hatte die Beteiligungsgesellschaft Mutares erst Ende Oktober letzten Jahres Steyr zurück ins Börsengeschehen gebracht und einen signifikanten Anteil behalten.
Ein weiterer Gewinner ist Verve Group, spezialisiert auf Werbesoftware, deren Kurs sich in den letzten zwölf Monaten fast verdreifacht hat. Daneben erzielten auch Apontis Pharma, Swissnet, Cyan und MPC Capital erfreuliche Ergebnisse mit Zuwächsen zwischen 50 und 92 Prozent. Bei Apontis steht allerdings ein Delisting an, ausgelöst durch die Übernahme durch Zentiva.
Im Energiesektor zeigt sich 2G Energy volatil, aber stabilisiert sich nach einem Jahresstart-Hoch und einem folgenden Einbruch wieder bei 26 Euro. Das Analysehaus First Berlin sieht mit der Verlängerung des KWK-Gesetzes gute Voraussetzungen für die Stabilität im deutschen Markt, was sich in Kaufempfehlungen mit einem Kursziel von 35 Euro niederschlägt.
Zu den meistgehandelten Scale-Aktien gehört Mensch und Maschine, gefolgt von 2G Energy und der jüngst aufgestiegenen Steyr Motors. Bemerkenswert ist auch die Deutsche Rohstoff, die trotz eines jüngeren Rückgangs durch den schwankenden Ölpreis dennoch über den Werten von Jahresende steht. Analysten sehen hier weiterhin Potenzial mit einem Kursziel von 53 Euro.
Der Cannabis-Hersteller Cantourage trotzt den politischen Unsicherheiten durch den Rückhalt einer Großen Koalition. Analysten sehen vor allem Chancen im medizinischen Bereich und befürworten eine Kaufempfehlung mit Kurszielen zwischen 12 und 12,50 Euro.