Ein bedeutender Schritt im internationalen Finanzsektor: Der japanische Finanzriese SBI Holdings plant, eine Beteiligung von über 70% am deutschen Fintech-Unternehmen Solaris zu erwerben. Diese Akquisition ist Teil einer neuen Finanzierungsrunde, die den Unternehmenswert von Solaris senken dürfte. Quellen berichten, dass der Abschluss der Transaktion noch in diesem Monat erwartet wird, wobei Solaris etwa 100 Millionen Euro von SBI erhalten soll.
Neben der Investition von SBI wird Solaris auch finanzielle Mittel von der Boerse Stuttgart Group und bestehenden Investoren erhalten, wodurch die Gesamtmittel auf etwa 150 Millionen Euro ansteigen. Ein weiterer Bestandteil des Deals umfasst neue AT1-Anleihen, die der Finanzstabilität des Unternehmens dienen sollen, um in zwei Jahren die Profitabilität zu erreichen.
Ein Sprecher von Solaris erklärte, dass eine Gruppe von Investoren und Partnern ein gemeinsames Finanzierungskonzept entwickelt habe, das nun den Aktionären zur Genehmigung vorgelegt werde. Bereits im März des vergangenen Jahres führte SBI eine Finanzierungsrunde in Höhe von 96 Millionen Euro für Solaris an.
Die 2021 mit rund 1,6 Milliarden Dollar bewertete Solaris bietet White-Label-Dienstleistungen für andere Finanzinstitute an, sah sich jedoch in letzter Zeit mit Herausforderungen konfrontiert. Diese umfassen Auseinandersetzungen mit der deutschen Finanzaufsicht BaFin, Forderungsabschreibungen nach einer Akquisition und Ausgaben für die Integration eines Kreditkartenportfolios vom ADAC. Um Kosten zu sparen, hat Solaris seine Belegschaft von über 700 auf etwa 450 Mitarbeiter reduziert.
Zu den Unterstützern von Solaris zählen namhafte Finanzinstitute wie Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, ABN Amro Bank und Visa sowie Risikokapitalgesellschaften wie Lakestar und HV Capital.