08. September, 2024

Energy

Saudi Aramco unterstreicht Bedeutung Chinas für die Energiewende

Saudi Aramco unterstreicht Bedeutung Chinas für die Energiewende

In einer bemerkenswerten Äußerung hat Amin Nasser, der CEO von Saudi Aramco, die Rolle Chinas bei der Realisierung der Klimaziele des Westens hervorgehoben. Während des World Energy Congress betonte Nasser, dass China durch die kostensparende Produktion von Solarmodulen und Elektrofahrzeugen einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Netto-Null-Ziele leiste. Der saudi-arabische Ölgigant sieht in der engeren Verbindung zu Peking einen Schlüssel für sein zukünftiges Wachstum.

Die strategische Neuausrichtung Saudi Aramcos wird durch die kürzlich bekanntgegebene Investition in das chinesische Unternehmen Hengli Petrochemical weiter gefestigt, wobei Aramco plant, einen zehnprozentigen Anteil an dem 15 Milliarden US-Dollar schweren Raffineriebetrieb zu erwerben. Mohammed Al Qahtani, ein führender Manager von Aramco, äußerte sich positiv über die Expansionspläne in China, dem größten Markt für saudisches Rohöl. Aramco hat das Ziel, bis 2035 rund 40 Prozent seiner derzeitigen Ölproduktion in Petrochemikalien umzuwandeln.

Neben dem Investment in Hengli Petrochemical hat Aramco im letzten Jahr einen gleich großen Anteil an Rongsheng Petrochemical erworben und plant eine Kooperation mit zwei weiteren chinesischen Unternehmen, um eine Raffinerie und ein petrochemisches Komplex mit einer Kapazität von 300.000 Barrel pro Tag zu errichten.

Nasser kritisierte auch die Fehleinschätzungen westlicher Politikgestalter hinsichtlich des zukünftigen Energieverbrauchs in Entwicklungsregionen. Er betonte das starke Wachstum, das im sogenannten Globalen Süden zu erwarten ist, und hob die Notwendigkeit hervor, Emissionen zu reduzieren, anstatt Fördermengen zu begrenzen. Trotz des Ziels, die betrieblichen Emissionen von Aramco bis 2050 auf netto null zu reduzieren, plant das Unternehmen keine Verringerung von Öl- und Gasproduktion.

Die Investitionen in sauberere Energieformen sollen fortgesetzt werden, auch wenn die Marktentwicklung für Produkte wie Wasserstoff noch hinter den Erwartungen zurückbleibt, was langfristige Verträge schwierig gestaltet. Nasser beschreibt die gegenwärtige Debatte um Klimaziele als emotional und chaotisch und fordert einen konzentrierteren Fokus auf Emissionsreduktionen.