29. November, 2024

Politik

Saudi Arabien setzt auf zurückhaltendere Militärkooperation mit den USA

Saudi Arabien setzt auf zurückhaltendere Militärkooperation mit den USA

Saudi Arabien hat seine ambitionierten Pläne für einen umfassenden Verteidigungsvertrag mit Washington aufgegeben. Stattdessen streben die Saudis nun eine dezentere militärische Zusammenarbeit an, um die Beziehungen mit Israel zu normalisieren. Dies geht aus Informationen von saudischen und westlichen Quellen hervor.

Ursprünglich hatte Riad die Bedingung für die Anerkennung Israels gelockert und einer Zwei-Staaten-Lösung als öffentliche Verpflichtung seitens Israel zugestimmt. Doch angesichts der aktuellen Unruhen in der Region hat Kronprinz Mohammed bin Salman nun erneut auf konkrete Schritte Israels zur Schaffung eines palästinensischen Staates gedrängt. Innerhalb Israels sieht sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einem starken Widerstand gegen Zugeständnisse gegenüber den Palästinensern konfrontiert, was die Verhandlungen erschwert.

Mit einem abgeschwächten Abkommen könnte bis zum Ende der Amtszeit von Präsident Joe Biden im Januar ein Erfolg erzielt werden, ohne dass es eine Anerkennung Israels durch Saudi Arabien benötigt. Eine breiter angelegte Zusammenarbeit würde sich auf gemeinsame militärische Übungen konzentrieren, um regionale Bedrohungen, insbesondere aus dem Iran, anzusprechen. Zudem könnten Partnerschaften im Verteidigungssektor gefördert werden, wobei der Fokus auf Technologien zur Drohnenabwehr liegt.

Ein umfassender Verteidigungsvertrag, der den Schutz Saudi Arabiens durch die USA garantieren würde, ist unter den aktuellen Gegebenheiten wohl nicht möglich. Fallstricke in den Verhandlungen waren unter anderem Meinungsverschiedenheiten in Sachen kerntechnische Kooperation und Menschenrechtsfragen.

Auch die Möglichkeit einer neuen Strategie unter dem möglichen Einfluss von Donald Trump, der eine enge Beziehung zum saudischen Kronprinzen pflegt, steht zur Debatte. Eine zentrale Frage bleibt, wie Saudi Arabien seine Prioritäten und Vorschläge mit den Interessen Trumps in Einklang bringen könnte.

Saudi Arabien besteht derweil darauf, dass die Schaffung eines palästinensischen Staates, inklusive Ostjerusalem als Hauptstadt, eine Grundvoraussetzung für dauerhaften Frieden in der Region bleibt. Ohne eine solche Lösung, so saudische Beamte, würde die Gewalt weiterhin potentielle Normalisierungen gefährden.