Saudi-Arabien unternimmt einen neuen Schritt auf dem globalen Ölmarkt, indem es die Preise für asiatische Importeure im Dezember reduziert. Diese Entscheidung fällt nach den jüngsten Ankündigungen der OPEC+-Gruppe, Produktionserhöhungen um einen weiteren Monat zu verschieben. Saudi Aramco, das staatliche Ölunternehmen, hat den Preis für seine Hauptmarke Arab Light auf einen Aufschlag von 1,70 Dollar pro Barrel zum regionalen Benchmark gesenkt, verglichen mit 2,20 Dollar im Vormonat. Laut einer Umfrage von Händlern und Veredlern wurde ein Preisnachlass von 45 Cent pro Barrel allgemein erwartet. Hintergrund dieser Anpassung sind die schwache Nachfrageentwicklung, insbesondere in China, sowie die Sorge, dass zusätzliche Lieferungen zu einem Überangebot führen könnten. Trotz der wachsenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten ist der physische Ölfluss bisher ungestört geblieben. Brent, der globale Maßstab, notiert in dieser Woche bei rund 75 Dollar pro Barrel. Die OPEC+ Allianz, angeführt von Saudi-Arabien und Russland, beschränkt derzeit die Fördermengen, um den Markt zu stützen. Die angestrebten Produktionssteigerungen sind nun schon zum zweiten Mal verschoben worden, während die Ölpreise unter einem fragilen wirtschaftlichen Ausblick leiden. Die Internationale Energieagentur in Paris schätzt, dass die globalen Märkte selbst dann mit einem Überangebot im nächsten Jahr konfrontiert sein könnten, falls OPEC+ auf Produktionssteigerungen verzichtet. Analysten von Citigroup und JPMorgan prognostizieren ein Absinken der Preise in die 60er Dollar pro Barrel bis 2025.