Saudi-Arabien trimmt seine internationale Investitionspolitik zugunsten verstärkter Inlandsfokussierung. Yasir Al Rumayyan, der Gouverneur des Public Investment Fund (PIF), verkündete auf der Future Investment Initiative in Riad, dass der Staatsfonds den Anteil ausländischer Investitionen von 30 % auf etwa 18 % reduzieren werde.
Im Rahmen der als 'Davos der Wüste' betitelten Konferenz hob Al Rumayyan die Erfolgsbilanz des Landes im Ausbau der heimischen Wirtschaft hervor. Trotz dieser strategischen Neuausrichtung bleibt das Volumen an internationalen Transaktionen des PIF in absoluten Zahlen dennoch im Wachstum begriffen. Zu den prestigeträchtigen Projekten des Fonds zählen internationale Sportteams, der Unterhaltungssektor, Flughafeninfrastrukturen sowie der Fahrdienstvermittler Uber.
Diese Maßnahmen sind Teil der Vision 2030 Saudi-Arabiens, die darauf abzielt, die Ölabhängigkeit der Wirtschaft zu verringern und das Königreich zu einem bedeutenden globalen Wirtschaftsteilnehmer zu transformieren. Beim letztjährigen Konferenz-Event wurden Deals im Umfeld von fast 18 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, berichtete die Saudi Press Agency.
Bereits in der jüngeren Vergangenheit hat das Königreich seine Ausgaben zugunsten vermehrter Inlandsinvestitionen gedrosselt und verdeutlicht, dass ausländische Fondsmanager in Saudi-Arabien investieren sollten, wenn sie weiterhin Verträge abschließen möchten.
Im US-amerikanischen Aktienhandel sank der Wert des PIF-Portfolios von etwa 35 Milliarden US-Dollar Ende 2023 auf 20,6 Milliarden US-Dollar bis 30. Juni, wie die Financial Times berichtete. Der Wandel in den Investitionsstrategien wird auch von den Investoren adaptiert, wie Al Rumayyan berichtet: 'Früher kamen Menschen zu uns und fragten nach Geld. Nun sehen wir, dass viele zusammen mit uns investieren wollen.'
Al Rumayyan versprach ferner ambitionierte Schritte, um Saudi-Arabien als führende Destination für Unternehmen und Investoren im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu etablieren. Diese Technologie wird als wirtschaftlicher Kraftfaktor für das Land betrachtet, das sich als globaler Anlaufpunkt positionieren will.