Die arabischen Staaten setzen große Hoffnungen auf Saudi-Arabien, um die Nahost-Politik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump zu beeinflussen. Mit Besorgnis blicken arabische Offizielle auf die Ernennungen vehement pro-israelischer Kandidaten durch Trump. Insbesondere die mögliche Annexion des Westjordanlands und eine Eskalation der Spannungen mit dem Iran bereiten Kopfzerbrechen.
Riad gilt als zentraler Akteur, der durch das gute Verhältnis zwischen Kronprinz Mohammed bin Salman und Trump eine balancierende Rolle spielen könnte. Die Hoffnung besteht, dass die Interessen an wirtschaftlichen Deals und mögliche Normalisierungen der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel als Hebel wirken.
Saudi-Arabien hat während Trumps erster Amtszeit von dessen transaktionalem Führungsstil profitiert. Aber im Lichte der jüngeren Konflikte, insbesondere der israelischen Militäraktionen in Gaza, zeigt sich eine Neujustierung der saudischen Außenpolitik.
Nach den jüngsten Entwicklungen und dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 hat Saudi-Arabien seine diplomatischen Beziehungen zum Iran wieder aufgenommen und betont, dass eine Normalisierung mit Israel ohne eine Lösung der palästinensischen Frage ausgeschlossen ist.
Obwohl ein Plan der Biden-Regierung zur Normalisierung gescheitert ist, bleibt Saudi-Arabien ein wichtiger strategischer Partner für die USA. Die Rhetorik gegenüber Israel hat sich verschärft, und es wird deutlich, dass Saudi-Arabien als Architekt eines breiteren arabischen und muslimischen Konsenses auftritt.
Für die Region bleibt die zentrale Frage, inwieweit Saudi-Arabien in der Lage ist, das Thema Palästina zu priorisieren und ob Trump und Netanyahu bereit sind, Zugeständnisse zu machen. Der Druck innerhalb der arabischen Welt, eine geeinte Position zu bewahren, ist hoch, während skeptische Stimmen gefragt sind, wie effektiv Saudi-Arabien diese Rolle langfristig ausfüllen kann.