The Onion, bekannt für seine satirischen Schlagzeilen, hat am Donnerstag für Überraschung gesorgt. Im Zuge einer bizarren aber durchaus realen Entwicklung in diesem Jahr hat The Onion bei einer Insolvenzauktion das Medienimperium von Alex Jones, Infowars, übernommen. Diese Akquisition steht in engem Zusammenhang mit den rechtlichen Auseinandersetzungen der Opferfamilien des Sandy Hook Amoklaufs, die im Kampf gegen die falschen Behauptungen von Jones erfolgreich waren.
Infowars, bisher berüchtigt für seine Verschwörungstheorien, wird ab Januar als Satire-Website neu gestartet. Ziel ist es, die Plattform zur „lustigsten und dümmsten Webseite“ zu machen, so Ben Collins, CEO von The Onion. Die Familien der Sandy-Hook-Opfer, die in ihren Klagen gegen Jones Entschädigungen in Höhe von fast 1,5 Milliarden Dollar zugesprochen bekamen, unterstützen diese Neuausrichtung.
Der bisherige Infowars-Inhalt, oft als absurd und schädlich kritisiert, bot eine Steilvorlage für die satirische Aufarbeitung durch The Onion. Laut Collins war Jones nur eine kleine Figur in einem größeren Netz von angstbasierten Medien. The Onion möchte mit diesem Schritt nicht nur Falschinformationen demontieren, sondern auch ein wenig Spaß in das Internetgeschehen zurückbringen, das von negativen Schlagzeilen dominiert wird.
Mit Collins, einem ehemaligen NBC News Reporter für Fehlinformationen, hat das Projekt einen erfahrenen Anführer. Unterstützung erhält The Onion von einem neuen Eignerteam unter der Leitung von Jeff Lawson, Co-Gründer der Softwarefirma Twilio. Dieses frische Management scheint der Marke neues Leben eingehaucht zu haben, so Branchenkenner Dale Beran.