Der DAX-Konzern Sartorius und seine Tochter Stedim Biotech konnten die hohen Erwartungen der Analysten für das erste Quartal nicht erfüllen, was zu einem deutlichen Kursverlust von über 15% führte.
Trotz des verhaltenen Starts ins Jahr 2024 hält das Management an seinen ambitionierten Jahreszielen fest, was Investoren und Marktbeobachter gleichermaßen in Spannung versetzt.
Ein schwieriger Jahresauftakt
Die Quartalszahlen zeigen ein gemischtes Bild: Während der Auftragseingang mit einer Steigerung von 9,8 Prozent positiv überrascht, sank der Umsatz wechselkursbereinigt um 7,6 Prozent auf 820 Millionen Euro.
Besonders betroffen war der Bioprocess-Bereich, dessen Erholung hinter den Erwartungen zurückblieb. Das operative EBITDA fiel um 13,8 Prozent auf 234 Millionen Euro, was die Margen von 30,1 Prozent im Vorjahr auf 28,6 Prozent drückte.
Marktreaktion und Analysteneinschätzungen
Die deutliche Kursreaktion spiegelt die Enttäuschung der Investoren wider. Analysten wie Matthew Weston von UBS und Sven Kürten von der DZ Bank äußerten sich kritisch über die Ergebnisse und die weiterhin optimistischen Jahresprognosen.
Kürten betonte insbesondere das „aggressive“ Umsatzziel, das angesichts der aktuellen Zahlen nun schwerer zu erreichen scheint, und bestätigte seine Verkaufsempfehlung mit einem Zielkurs von 230 Euro.
Strategische Aussichten
Trotz der herausfordernden Startphase sieht das Management von Sartorius das Unternehmen auf einem guten Weg, die Ziele für 2024 zu erreichen. Es wird ein Umsatzwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erwartet, unterstützt durch Beiträge aus jüngsten Akquisitionen.
Die operative EBITDA-Marge soll über 30 Prozent steigen, was auf eine erwartete Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte hinweist. Diese Prognose stützt sich auf geplante Erholungen im Bioprocess-Bereich und eine verstärkte Marktdynamik.
Ausblick und Herausforderungen
Die Investitionsquote von Sartorius wird voraussichtlich bei 13 Prozent liegen, und der dynamische Verschuldungsgrad wird leicht über 3 bleiben, was zeigt, dass das Unternehmen weiterhin in Wachstum und Effizienzsteigerung investiert.
Während das Management in der kommenden Telefonkonferenz die Strategie zur Umsatzsteigerung und Margenverbesserung detailliert erläutern wird, bleibt abzuwarten, wie sich die Geschäftsdynamik tatsächlich entwickelt.
Die Herausforderung für Sartorius wird darin bestehen, das Vertrauen der Investoren wiederzugewinnen und die gesteckten Ziele trotz eines turbulenten Marktumfelds zu erreichen.
Analysten und Investoren werden die Entwicklung genau beobachten, um zu sehen, ob das Management seine Versprechen einlösen kann und die erwartete Geschäftsdynamik im weiteren Jahresverlauf tatsächlich einsetzt.
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