Die Cloud-Umsätze von SAP verzeichneten im dritten Quartal einen bemerkenswerten Anstieg von 25 Prozent, während das Unternehmen aus Walldorf die Kunden weiterhin erfolgreich von lokalen Systemen in Richtung Cloud migriert. Diese Umstrukturierung beinhaltet das Versprechen neuer Tools zur Nutzung von künstlicher Intelligenz und Datenanalysen.
Die Erträge aus der Cloud belaufen sich auf 4,35 Milliarden Euro, was den Erwartungen der Analysten entspricht. Ebenso beeindruckend ist der Zuwachs im Cloud-Backlog, der zukünftig zu buchende Umsätze von 15,4 Milliarden Euro widerspiegelt – ebenfalls ein Plus von 25 Prozent. Dieser Erfolg zeigt sich, obwohl die Wirtschaft in Deutschland weiter schwächelt und auch 2024 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts gerechnet wird.
Grund zur Freude gibt zudem der Ausblick: SAP hob die Prognose für den freien Cashflow im Jahr 2024 auf 3,5 bis 4 Milliarden Euro an. Die Erwartung für die Cloud-Umsätze beläuft sich weiterhin auf 17 bis 17,3 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 24 bis 27 Prozent entspricht. Etwa 30 Prozent der Cloud-Deals im dritten Quartal integrierten bereits AI-basierte Geschäftsanwendungen, eine wichtige Säule von CEO Christian Kleins neuer Strategie.
Allerdings läuft nicht alles glatt. Infolge einer strategischen Neuausrichtung werden rund 10.000 Arbeitsplätze betroffen sein, was bisher Kosten von 2,8 Milliarden Euro verursachte. Während SAP-Aktien in diesem Jahr um 51 Prozent gestiegen sind, trübt der hohe Wechsel in den Führungsetagen das Bild. Der Abgang von Schlüsselpersonen wie Julia White und Scott Russell im August und Jürgen Müller im vorigen Monat, der nun unter strafrechtlicher Untersuchung steht, sorgt für Unruhe.
Zudem gibt es in den USA, dem größten Markt für SAP, eine zivile Untersuchung wegen angeblicher Preisabsprachen mit einem Produkthändler, was weiteren Druck auf das Unternehmen ausübt.