30. Januar, 2025

Wirtschaft

SAP setzt auf Wachstum und Innovation: Rekordzahlen und Investitionspläne

SAP setzt auf Wachstum und Innovation: Rekordzahlen und Investitionspläne

SAP, Europas größter Softwareanbieter, präsentiert nach einem erfolgreichen Schlussquartal erneut ambitionierte Ziele für ein steigendes operatives Ergebnis. Der Konzern profitiert dabei maßgeblich von umfangreichen Stellenumbauten aus dem Vorjahr. Angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen und der rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz fordert SAP von der Politik klar definierte Rahmenbedingungen, um Innovationen zu fördern. Sollten diese Bedingungen erfüllt werden, stellte CEO Christian Klein Investitionen in Höhe von 40 Milliarden Euro, unter anderem für KI-Forschung, in Aussicht. Der Aktienkurs von SAP erreichte am Dienstag erneut ein Rekordhoch, bevor er sich stabilisierte.

Analyst Toby Ogg von JPMorgan hob die beeindruckenden Wachstumszahlen des Cloudvertragsbestands hervor, die die Markterwartungen weiter steigern dürften. Mit einer Marktkapitalisierung von mittlerweile 320 Milliarden Euro hat SAP seine Position als größter Konzern im DAX weiter ausgebaut. Erwartet wird, dass der bereinigte operative Gewinn bis 2025 um 26 bis 30 Prozent währungsbereinigt ansteigt, was auf Kosteneinsparungen und einen soliden Vertragsbestand zurückzuführen ist.

Das operative Ergebnis stieg im vierten Quartal um 24 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen. Der Umsatz legte um 11 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu, wobei insbesondere die Aboverträge der Kernsoftware erneut deutlich zulegten. Klein betonte SAPs führende Rolle im Bereich Unternehmens-KI und die Zuversicht, das Umsatzwachstum bis 2027 zu beschleunigen.

Für 2025 erwartet SAP ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum der Cloudsoftware um 26 bis 28 Prozent. Im Gesamtjahr 2024 wuchs der Umsatz aus fortgeführtem Geschäft um 10 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro, während der gewinn unter dem Strich 3,15 Milliarden Euro betrug. Rund 3,1 Milliarden Euro wurden für den Stellenabbau im Vorjahr aufgewendet, wodurch die Belegschaft stärker auf KI-Programme ausgerichtet werden soll. Zum Jahresende 2024 hatte SAP trotz Stellenabbau per Saldo mehr Mitarbeitende als im Vorjahr, bedingt durch Zukäufe und Neueinstellungen.

Die Cloudverträge sollen in den kommenden zwölf Monaten um 18,1 Milliarden Euro wachsen. Finanzchef Dominik Asam erwartet für 2025 ein etwas geringeres Wachstum aufgrund von Basiseffekten. Asam sieht ungenutztes Potenzial in der Umstellung bestehender Lizenzwartungsverträge auf die Cloud, was den Umsatz langfristig beleben soll.

In einem Weckruf an die europäische Politik äußerte Klein den Wunsch, 40 Milliarden Euro in KI und ähnliche Themen zu investieren, kritisierte jedoch die unkoordinierten Regelungen, die dies erschweren. Ein weiterer Punkt der Kritik betrifft die Kappungsgrenze an der deutschen Börse und deren Auswirkungen auf Indexfonds. Trotz solcher Herausforderungen bleibt SAP wettbewerbsfähig und zuversichtlich in Bezug auf zukünftige Investitionen und Wachstum.