16. Oktober, 2024

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SAP löst ASML als Europas wertvollstes Technologieunternehmen ab

SAP löst ASML als Europas wertvollstes Technologieunternehmen ab

Die niederländische Chipmaschinen-Herstellerin ASML Holding musste ihren Platz als Europas wertvollstes Technologieunternehmen an die deutsche Software-Spezialistin SAP abtreten. Der Kurssturz von ASML folgte auf eine Korrektur der Prognosen und verursachte einen massiven Rückgang des Börsenwerts um über 60 Milliarden Euro. Grund dafür sind Verzögerungen beim Bau von Chipfabriken und enttäuschende Auftragseingänge im dritten Quartal. Der Kurssturz von 16 Prozent am Dienstag markierte den größten Tagesverlust für ASML-Aktien seit 26 Jahren und gehört zu den bedeutendsten Kursverlusten in Europa seit der Dotcom-Blase, vergleichbar mit Nokia und Vodafone in vergangenen Dekaden. SAP hingegen strahlt in neuem Glanz. Das in Walldorf ansässige Unternehmen verzeichnete in diesem Jahr einen Kursanstieg von 52 Prozent, unterstützt durch ein stark wachsendes Cloud-Geschäft und die steigende Nachfrage nach Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. SAP veröffentlichte kürzlich eine Strategie zur Integration von KI in ihre Geschäftsanwendungen, um Kunden noch effizienter zu machen. Die Zahlen für das dritte Quartal stehen kurz vor der Veröffentlichung. Die Aktien von SAP notierten in Frankfurt mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 212,15 Euro und einer Marktkapitalisierung von 261 Milliarden Euro. Die Aktien von ASML hingegen haben seit ihrem Höchststand im Juli über ein Drittel ihres Werts eingebüßt, belastet durch mögliche US-Beschränkungen im China-Geschäft und Schwächen im Halbleitersektor. Zusätzlich belasten Maßnahmen ihrer Kunden, wie Intel, die infolge eines Restrukturierungsprogramms die geplante Errichtung von Werken in Deutschland und Polen verschieben. Unglücklicherweise veröffentlichte ASML seine Ergebnisse aufgrund eines technischen Fehlers einen Tag vor dem geplanten Termin, was die Marktreaktionen zusätzlich verstärkte. Für den Mittwochnachmittag ist ein Investorenanruf geplant.