07. September, 2024

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SAP-Anleger jubeln über Einsparungen und Aktienkurs auf Rekordhoch

SAP-Anleger jubeln über Einsparungen und Aktienkurs auf Rekordhoch

Die Aussicht auf signifikante Einsparungen hat am Dienstag die Stimmung der Investoren von SAP beflügelt und den Aktienkurs des DAX-Schwergewichts auf ein Rekordhoch getrieben. Der Kurs legte in seiner Spitze um 7,1 Prozent zu und näherte sich der beachtlichen Marke von 200 Euro, was den Marktwert des Unternehmens auf etwa 240 Milliarden Euro katapultierte. Zuletzt blieb ein Plus von nahezu 7 Prozent und ein Kurs von 196 Euro.

SAP hat angekündigt, statt der ursprünglich geplanten 8.000 nun 9.000 bis 10.000 Stellen abzubauen, was kurzfristig zwar Kosten verursacht, aber ab dem kommenden Jahr Einsparungen von rund 0,2 Milliarden Euro ermöglicht. Für 2025 erwartet das Unternehmen ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von etwa 10,2 Milliarden Euro, anstatt vorher geschätzter 10 Milliarden Euro.

Diese Nachrichten erinnern stark an die positiven Börsenreaktionen Ende Januar, als SAP Quartalszahlen für das Schlussquartal 2023 veröffentlichte und ebenfalls einen Stellenabbau sowie Investitionen in Künstliche Intelligenz ankündigte. Damals erreichte der Kurs ebenfalls ein Rekordhoch mit einem Plus von über 8 Prozent. Seitdem weist die Kursentwicklung eine stetige Aufwärtskurve auf. SAP konnte seine Marktkapitalisierung dadurch auf gut 240 Milliarden Euro steigern und ist damit rund 100 Milliarden Euro mehr wert als der zweitgrößte DAX-Titel, die Siemens AG.

Analyst Nay Soe Naing von der Berenberg Bank kommentierte, dass ein umfassenderes Umbauprogramm zu einer größeren operativen Effizienz führen dürfte, und prognostizierte ab 2025 eine erhöhte Profitabilität für das Unternehmen. Positiv hob er hervor, dass SAP sich im zweiten Quartal operativ von seinen Wettbewerbern absetzen konnte, da andere Cloud-Anbieter eine schwächere Nachfrage verzeichnen, während SAP robustes Wachstum in diesem Bereich zeigt. Sein Fazit: "Wir bleiben Käufer der Aktien."

Sven Merkt von der britischen Investmentbank Barclays stimmte dieser Einschätzung zu und unterstrich die starke Geschäftsentwicklung, welche SAP im Vergleich zu seinen Wettbewerbern herausragen lässt. Andere Tech-Konzerne leiden derzeit unter konjunkturellen Schwächen, während SAPs Management keine solche Belastung für die Nachfrage verzeichnet. Merkt empfiehlt daher, SAP-Aktien im Portfolio überzugewichten.

Die SAP-Aktien profitieren darüber hinaus vom Megatrend Künstliche Intelligenz und haben allein im Jahr 2024 bisher um rund 40 Prozent zugelegt, was sie zu einem der Spitzenreiter im deutschen Leitindex DAX macht. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung bleibt SAP mit etwa 240 Milliarden Euro unangefochten die Nummer eins im DAX, weit vor Siemens mit etwa 140 Milliarden Euro.