25. September, 2024

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SAP-Aktien unter Druck: US-Untersuchungen belasten den Software-Riesen

SAP-Aktien unter Druck: US-Untersuchungen belasten den Software-Riesen

Nach einer beeindruckenden Serie von Kurssteigerungen hat der deutsche Softwaregigant SAP am Mittwoch einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden die Wertpapiere des Unternehmens vorbörslich bis zu fünf Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs gehandelt und drohen damit, die psychologisch wichtige 200-Euro-Marke zu unterschreiten. Zuletzt notierten sie 3,2 Prozent tiefer bei 200,18 Euro.

Der Auslöser für die trübe Stimmung ist eine Meldung aus den USA. Die dortige Justiz untersucht bereits seit 2022 mögliche Preisabsprachen zwischen SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft, wie aus Unterlagen für das Bundesgericht in Baltimore hervorgeht. Carahsoft hat sich seit seiner Gründung 2004 als ein führender Akteur in der Technologie-Beschaffung für die US-Regierung etabliert. Diese neue Unklarheit führt laut Börsianern zu einer anhaltenden Unsicherheit, die den SAP-Aktienkurs weiterhin belasten könnte.

Ein Marktteilnehmer betonte: 'Dies sind offensichtlich schlechte Nachrichten. Aber es ist zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich, das Ergebnis einer solchen Untersuchung vorherzusagen.' Noch schwieriger sei es, die potenziellen Strafen abzuschätzen, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten. Eine Sprecherin von SAP lehnte gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.

Erst am Dienstag hatten die SAP-Aktien mit gut 208 Euro ihren bisherigen Höchststand erreicht und konnten bislang ein Jahresplus von nahezu 50 Prozent verzeichnen. Damit rangierten sie als drittstärkster DAX-Wert und trugen beachtlich dazu bei, dass der deutsche Leitindex zuletzt Höchstwerte über der 19.000-Punkte-Marke erzielte.

Eine leichte Entlastung könnte am Mittwoch von der positiven Reaktion auf die Quartalszahlen des US-Konkurrenten Progress Software ausgehen, dessen Papiere im nachbörslichen Handel der Nasdaq um etwa fünf Prozent anzogen.