Die spanische Großbank Santander steht womöglich vor einer strategischen Neuausrichtung, die das Potenzial hat, die britische Finanzwelt zu erschüttern. Medienberichten zufolge zieht das Unternehmen in Erwägung, sich von seinem britischen Geschäft zu trennen. Die 'Financial Times' berichtet unter Berufung auf gut informierte Kreise, dass die Bank mit den Renditen auf der Insel unzufrieden sei, vor allem im Vergleich zu anderen internationalen Märkten.
Obwohl ein formeller Verkaufsprozess offensichtlich noch nicht gestartet wurde, könnte sich die Situation rasch ändern. Ein Sprecher von Santander reagierte indes umgehend und versicherte, dass Großbritannien nach wie vor als einer der Kernmärkte des Kreditinstituts betrachtet wird. Diese Aussage unterstreicht die gegenwärtige Unentschlossenheit der Bank in Bezug auf ihren Verbleib in Großbritannien.
Zusätzliche Turbulenzen drohen Santander durch die britischen Regulierungsbehörden im Bereich der Autokredite. Bereits im Vorjahr hatte das Geldhaus erhebliche Rückstellungen in Höhe von 295 Millionen britischen Pfund gebildet, um möglichen Folgen einer umfassenden Untersuchung in diesem Sektor Rechnung zu tragen. Diese Unsicherheiten könnten mögliche strategische Entscheidungen der Bank zusätzlich beeinflussen.