Der Aktienmarkt erlebte einen unerwarteten Einbruch, als die Anteile von Sanrio deutlich absackten. Der Markeninhaber von Hello Kitty wurde von einem Kurssturz heimgesucht, nachdem bekannt wurde, dass Schlüsselaktionäre, darunter der Unternehmenspräsident, ihre Anteile auf dem freien Markt anbieten werden. In Tokio fiel die Aktie um beeindruckende 17%, ein Rückgang, der seit Mai 2014 seinesgleichen sucht. Das Handelsvolumen überschritt dabei das Dreifache seines dreimonatigen Durchschnitts laut Daten von Bloomberg. Präsident Tomokuni Tsuji und die MUFG Bank planen, etwa 25,9 Millionen Aktien zu veräußern, wobei der Preis voraussichtlich am 10. Dezember festgelegt wird. Ein Analyst von Jefferies Financial Group, Shunsuke Kuriyama, betonte in einer Mitteilung, dass der Verkauf Teil einer Strategie zur Auflösung von Kreuzbeteiligungen sei und Sanrio die Liquidität erhöhen wolle. Trotz des kurzfristigen Drucks auf die Aktien bleibt das fundamentale Potenzial des Charaktermarktes und der Diversifizierung ihres Portfolios unberührt. Im laufenden Jahr konnten sich Sanrio-Aktien mehr als verdoppeln, was weit über dem 13%-Zuwachs des Topix-Index liegt. Verantwortlich dafür waren erfolgreiche Entwicklungen von Charakteren und die Ankunft internationaler Touristen in Japan. Erst kürzlich hatte Sanrio seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Analyst Travis Lundy von Quiddity Partners merkte an, dass zwar mit dem Verkaufsangebot zu rechnen war, jedoch sei es von den Anlegern nicht umfassend vorbereitet worden. Die Aktie galt als teuer und anfällig für den Rückzug von investitionsgetriebenem Kapital.