23. November, 2024

Pharma

Sanofi überdenkt Rabattpolitik für US-Krankenhäuser

Sanofi überdenkt Rabattpolitik für US-Krankenhäuser

Der französische Pharmakonzern Sanofi plant eine Neuausrichtung seiner Rabattpolitik für US-amerikanische Krankenhäuser, die einkommensschwache und nicht versicherte Patienten versorgen. Diese Umstellung betrifft insbesondere das bundesstaatlich geforderte Rabattprogramm 340B, bei dem pharmazeutische Unternehmen Ermäßigungen an berechtigte Gesundheitseinrichtungen gewähren, die benachteiligte Bevölkerungsgruppen betreuen. Ein Bericht des Wall Street Journals zeigt, dass Sanofi demnächst ein Schreiben an die betroffenen Krankenhäuser versenden will, in dem das neue Modell detailliert dargelegt wird. Vertreter von Sanofi möchten die Angelegenheit aktuell noch nicht kommentieren, doch die Umsetzung der neuen Politik soll Anfang kommenden Jahres erfolgen. Fortan müssen Institutionen, bevor sie von den Rabatten profitieren, detaillierte Informationen zu Apotheken- und medizinischen Ansprüchen bereitstellen. Interessanterweise sollen bestimmte, am 340B-Programm teilnehmende Krankenhäuser die Medikamente zunächst zu einem regulären Preis erwerben, bevor die Rabatte gewährt werden. Diese strategische Neuausrichtung von Sanofi erfolgt inmitten eines rechtlichen Tauziehens um das Programm, an dem bereits Konkurrenten wie Eli Lilly und Johnson&Johnson aktiv teilnehmen. Diese Unternehmen haben kürzlich Klagen gegen US-Bundesgesundheitsbehörden eingereicht, um Anpassungen ihrer Rabattstrukturen durchzusetzen. Die Bedeutung des 340B-Programms für die Pharmaindustrie ist relevant, da eine Teilnahme Voraussetzung für den Erhalt von Mitteln aus staatlichen Krankenversicherungsprogrammen wie Medicare und Medicaid ist. Eine weiterführende Überprüfung dieser gesetzlichen Rahmenbedingungen könnte erhebliche Konsequenzen für die Branche mit sich bringen und wird mit Spannung verfolgt.