Immobilieneigentümer in Deutschland zeigen sich laut einer aktuellen Studie der Direktbank ING nur bedingt bereit, ihre Gebäude energetisch zu sanieren. Beachtliche 30 Prozent der Befragten gaben an, ihre Immobilie nur durch einen gesetzlichen Zwang zur Steigerung der Energieeffizienz modernisieren zu lassen. Dies stellt eine signifikante Zunahme im Vergleich zum Vorjahr dar, als nur 12 Prozent diese Haltung teilten.
Ein weiteres Fünftel der Studienteilnehmer würde Sanierungsmaßnahmen nur unter der Voraussetzung finanzieller Anreize ergreifen, die die Gesamtkosten abdecken oder zumindest teilweise ausgleichen. Von den Autoren der Studie wird betont, dass der Umbau des Gebäudesektors zu mehr Umweltfreundlichkeit mehr als nur Aufklärung erfordert, da dieser Sektor einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortet.
Die finanziellen Faktoren spielen eine zentrale Rolle: Ein nicht unerheblicher Teil der Eigentümer gibt an, für eine Sanierung müssten die potenziellen Einsparungen bei den Energiekosten den finanziellen Aufwand übersteigen. Trotz vorhandener Förderprogramme sind mehr als ein Drittel der Befragten der Meinung, dass die Kosten und mangelnde staatliche Unterstützung Hauptgründe für das Ausbleiben von Maßnahmen sind.
Die ING sieht in einer durchdachten Mischung aus Fördermaßnahmen und gesetzlichen Vorgaben den Schlüssel zur Motivation der Eigentümer, vor dem Hintergrund teurer Sanierungskosten. Diese könnten mittelfristig durch EU-Richtlinien flankiert werden, die darauf abzielen, den Energieverbrauch in Gebäuden deutlich zu reduzieren.