15. Januar, 2025

Politik

Sanierungsbedarf deutscher Brücken erhält neue Dringlichkeit nach Teileinsturz der Carolabrücke

Sanierungsbedarf deutscher Brücken erhält neue Dringlichkeit nach Teileinsturz der Carolabrücke

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie fordert nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden eine verstärkte Prioritätensetzung bei der Sanierung von Brücken in Deutschland. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Tim-Oliver Müller, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass man von großem Glück sprechen könne, dass keine Menschen verletzt wurden. Er schilderte den Vorfall als einen dramatischen und tragischen Weckruf für die hohe Sensibilität und die zentrale Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur.

Müller wies darauf hin, dass Brücken als essentielle Verkehrsadern betrachtet werden müssen und deren Erhaltung eine politische und gesellschaftliche Verpflichtung sei. Diese Forderungen gelten nicht nur für den aktuellen Fall in Dresden, sondern auch für den bundesweiten Kontext.

In der Nacht zum Mittwoch war Dresden nur knapp einer Katastrophe entkommen, als ein etwa 100 Meter langes Stück der Carolabrücke, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten, in die Elbe stürzte. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, obwohl ein weiterer Abschnitt der Brücke als einsturzgefährdet gilt.

Die betroffene Carolabrücke, eine Spannbetonbrücke aus dem Jahr 1971, hatte in den Jahren zuvor bereits Sanierungsarbeiten an zwei seiner drei Brückenzüge durchlaufen. Das eingestürzte Teilstück sollte im nächsten Jahr saniert werden. Erste Ermittlungen zur Unglücksursache deuten auf Korrosion als mögliche Folge mangelhafter Wartung hin.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hob angesichts des Einsturzes hervor, dass die Carolabrücke in kommunaler Verantwortung steht und somit nicht im Zuständigkeitsbereich des Bundeshaushalts liegt. Wissing warnte jedoch eindringlich vor den Gefahren, die bei unzureichender Investition in Infrastruktur auftreten können.