12. Dezember, 2024

Wirtschaft

Sanfte Zinswende in der Eurozone: Hoffen auf klare Signale der EZB

Sanfte Zinswende in der Eurozone: Hoffen auf klare Signale der EZB

In der Eurozone zeichnen sich beruhigende Entwicklungen bei der Inflation ab, doch die Wirtschaftssorgen nehmen zu. Vor diesem Hintergrund wird die Europäische Zentralbank (EZB) voraussichtlich an diesem Donnerstag ihren Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr reduzieren. Der mit Spannung erwartete Beschluss wird um 14:15 Uhr verkündet. Ökonomen gehen mehrheitlich davon aus, dass der richtungsweisende Einlagenzinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent gesenkt wird. Dieser Zinssatz ist entscheidend für Banken, da er als Maßstab für die Guthabenzinsen fungiert, die wiederum direkt die Tages- und Festgeldrenditen der Sparer beeinflussen. An den Aktienmärkten wird sogar über eine stärkere Reduktion um 0,5 Prozentpunkte spekuliert – eine Möglichkeit, die jüngst François Villeroy de Galhau, der französische Notenbankchef, ins Spiel gebracht hat. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Herausforderungen im Euroraum, wie der drohenden Handelskonfrontation mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und einer Regierungskrise in Frankreich, hofft die EZB auf ein Erreichen ihres Inflationsziels von 2,0 Prozent bis 2025, trotz eines Anstiegs im November auf 2,3 Prozent. Anlässlich der Dezembersitzung werden dem EZB-Rat neue Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung und Inflation präsentiert. Investoren blicken gespannt auf mögliche Hinweise zum geldpolitischen Kurs, der im kommenden Jahr eingeschlagen werden könnte.