Samsung Electronics steht im Rahmen seines anspruchsvollen Bauvorhabens einer neuen Fabrik in Texas vor einem erneuten Rückschlag. Einem Bericht zufolge verzögert das südkoreanische Unternehmen die Übernahme von hochmodernen Chipmaschinen des niederländischen Herstellers ASML. Ohne bedeutende Neukunden hat Samsung Schwierigkeiten, den Bau der 17 Milliarden Dollar teuren Anlage in Taylor voranzutreiben. Dies hat nicht nur Folgen für ASML, dessen Umsatzprognosen bereits gesenkt wurden, sondern auch für andere Zulieferer, die aufgrund der Verzögerungen gezwungen sind, nach Alternativen Ausschau zu halten.
Samsungs Ambition, im Bereich der Auftragsfertigung Fuß zu fassen, wird auf eine harte Probe gestellt. Während Wettbewerber wie TSMC und SK Hynix die Produktion hochentwickelter Chips für den boomenden KI-Markt ausweiten, wächst die Kluft zu Samsung. Analysten befürchten, dass ohne neue Volumenkunden selbst der geänderte Produktionsstart 2026 gefährdet ist. Die Verzögerungen könnten die Anlage, die von Samsungs Vorsitzendem Jay Y. Lee vehement vorangetrieben wird, zu einem „gestrandeten Vermögenswert“ machen.
Die Herausforderungen, denen sich Samsung stellt, spiegeln sich auch in seinen Marktanteilen wider. Trotz intensiver Bemühungen, TSMC im Bereich der Vertragsfertigung Konkurrenz zu machen, verzeichnet Samsung einen deutlichen Rückgang seines Marktanteils. Anhaltende Probleme in Südkorea und verzögerte Investitionen in neue Produktionslinien tragen zusätzlich zur Unsicherheit bei. Während TSMC bereits in Arizona auf Unterstützung von US-Kunden zählt, steht Samsung in Texas und Südkorea vor erheblichen Produktionshürden. Die Auswirkungen sind auch auf Seiten von ASML spürbar, dessen Verkaufszahlen in Südkorea einen Rückgang erlebt haben.
Inmitten einer schwächelnden Marktwirtschaft mit verlangsamter Erholung im Bereich von mobilen Geräten und PCs erscheint der Bereich der Künstlichen Intelligenz als einziger Lichtblick. Samsungs Position im Speicherchipmarkt wird ebenfalls angefochten, da SK Hynix als dominanter Anbieter avanciert. Ohne effiziente Ausrichtung auf den AI-Markt und nachhaltige Produktionsstrategien scheint die Herausforderung für Samsung weiter zuzunehmen.