05. Februar, 2025

Quartalszahlen 2025

Samsung unter Druck: KI-Chipschwäche bremst den Konzern aus

Der südkoreanische Technologieriese erwartet einen Gewinnrückgang im ersten Quartal 2025. Schuld daran ist die schwache Nachfrage nach Speicherchips – verschärft durch US-Sanktionen und technische Probleme.

Samsung unter Druck: KI-Chipschwäche bremst den Konzern aus
Der Technologiekonzern erwartet einen Gewinnrückgang im ersten Quartal 2025. Grund ist die schwache Nachfrage nach Speicherchips – und ein technischer Rückstand bei Hochleistungs-KI-Chips.

Gewinneinbruch erwartet

Samsung, der größte Elektronikkonzern Südkoreas, hat eine Warnung ausgesprochen: Die Gewinne im ersten Quartal 2025 werden niedriger ausfallen als im Vorjahr. Der Hauptgrund dafür liegt in der nachlassenden Nachfrage nach Speicherchips – einem der wichtigsten Geschäftsbereiche des Unternehmens.

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Die Situation ist für Samsung besonders heikel, weil das Halbleitergeschäft traditionell als Gewinnmotor des Konzerns fungiert. Mit DRAM- und NAND-Flash-Speichern beliefert Samsung nicht nur Smartphone- und PC-Hersteller, sondern auch Rechenzentren, die aufgrund des KI-Booms in den vergangenen Jahren massiv investiert haben.

Quelle: Eulerpool

Doch nun gerät der Markt ins Stocken. Die schwächere Nachfrage drückt auf die Preise, und Samsung sieht sich zunehmend von zwei Seiten unter Druck gesetzt: Technische Defizite bei seinen Hochleistungs-KI-Chips und geopolitische Beschränkungen durch die USA.

Samsung verliert den Anschluss

Während der weltweite Bedarf an Hochleistungs-Chips für Künstliche Intelligenz (KI) rasant steigt, kann Samsung in diesem Bereich nicht mit der Konkurrenz mithalten. Besonders bitter: Nvidia, der unangefochtene Marktführer bei KI-Beschleunigern, lehnt Samsungs Halbleiter ab – und setzt stattdessen auf die Fertigung bei Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC).

Quelle: Eulerpool

Der Grund: Leistungsdefizite. Samsungs HBM (High Bandwidth Memory)-Chips sind entscheidend für die Rechenleistung von KI-Modellen, doch sie schneiden im Vergleich zu den Produkten von TSMC schlechter ab. Die Konsequenz: Nvidia, der wichtigste Kunde für KI-Speicher, hat Samsung abgelehnt.

Quelle: Eulerpool

Diese Entwicklung ist ein herber Rückschlag für den Konzern, der sich im Wettbewerb mit TSMC und Intel positionieren wollte. Samsung hatte stark in die Eigenproduktion von KI-Chips investiert, doch bislang ohne nennenswerten Erfolg.

US-Sanktionen verschärfen die Probleme

Neben der hausgemachten Schwäche bei KI-Chips hat Samsung auch mit geopolitischen Herausforderungen zu kämpfen. Die USA haben den Export hochentwickelter Halbleiter nach China massiv eingeschränkt – ein wichtiger Markt für Samsung.

Washington möchte verhindern, dass fortschrittliche Chips in China für militärische Zwecke genutzt werden. Die Sanktionen zwingen Samsung dazu, seine Strategie zu überdenken, denn:

  • China ist einer der größten Abnehmer für Samsungs Speicherchips.
  • Der US-amerikanische Markt wird durch strenge Regulierungen zunehmend unzugänglich.
  • Sanktionen auf Halbleiterexporte treffen auch Samsungs KI-Sparte und begrenzen Wachstumschancen.

Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, neue Märkte zu erschließen, während gleichzeitig das Geschäft mit westlichen Kunden durch Handelsbarrieren komplizierter wird.

Hoffnung auf eine Erholung im zweiten Quartal

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten sieht Samsung Licht am Ende des Tunnels. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Nachfrage nach Speicherchips im zweiten Quartal 2025 erholen wird.

Gründe für den Optimismus:

  1. KI-Rechenzentren brauchen weiterhin enorme Mengen an Speicher.
  2. PC- und Smartphone-Hersteller könnten nach einem schwachen Jahr 2024 wieder stärker investieren.
  3. Samsung setzt auf neue Speichertechnologien (u.a. DDR5 und HBM4), um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren.

Doch Analysten bleiben skeptisch: Ob Samsung seine Marktposition langfristig sichern kann, hängt davon ab, wie schnell das Unternehmen technologische Rückstände aufholt.

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