18. Oktober, 2024

Technologie

Samsung und ASML: Lieferverzögerungen trüben texanisches Chipprojekt

Samsung und ASML: Lieferverzögerungen trüben texanisches Chipprojekt

Samsung Electronics sieht sich mit einer ungewollten Verzögerung beim Bau seiner geplanten Chipfabrik in Texas konfrontiert. Grund dafür sind aufgeschobene Lieferungen von High-End-Chipherstellungsmaschinen des niederländischen Unternehmens ASML. Das ambitionierte Projekt, das mit 17 Milliarden US-Dollar veranschlagt ist, wurde ins Leben gerufen, um Samsungs Stellung im Bereich der Auftragsfertigung von Halbleitern gegenüber Marktführer TSMC zu stärken. Allerdings fehlt es dem südkoreanischen Technologieriesen bisher an entsprechenden Großkunden für diesen Standort. Die Verzögerung steht nicht nur symbolisch für die Herausforderungen, vor denen Samsung in der Chipindustrie steht, sondern hat auch Auswirkungen auf andere Lieferanten. Diese sehen sich gezwungen, nach neuen Abnehmern zu suchen und Personal vom texanischen Standort abzuziehen. Analysten befürchten, dass sich der Produktionsstart von anfänglich 2024 auf 2026 verschieben könnte. Es besteht sogar die Sorge, dass das Projekt zum „stranded asset“ werden könnte, sollte es nicht gelingen, rechtzeitig angemessene Auftragsvolumen zu sichern. Die Distanz zwischen Samsung und Konkurrenten wie TSMC und SK Hynix wächst, während diese ihre Produktion von Hochleistungschips, insbesondere für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, ankurbeln. Eben jene Nachfrage treibt die Branche an, während andere Marktsegmente schwächeln, so auch bei ASML, das seine Umsatzprognosen für 2025 gesenkt hat. Trotz der Widrigkeiten hält Samsung an seinem Plan fest, den Fabrikbetrieb 2026 zu eröffnen. Das herausfordernde Umfeld veranschaulicht auch die Schwierigkeiten Samsungs in Südkorea selbst, wo es bei der Produktion der fortschrittlichsten 3-Nanometer-Chips zu niedrigen Erträgen kommt. Investitionen in neue Fertigungslinien stocken. ASMLs offenbar rückläufige Verkäufe an südkoreanische Firmen wie Samsung und SK Hynix spiegeln das gebremste Expansionstempo wider.