Der renommierte Stahlkonzern Salzgitter AG hat offiziell die Fusionsverhandlungen mit den potentiellen Partnern, GP Günter Papenburg und TSR Recycling, beendet. Der Abbruch der Gespräche ist auf erhebliche Differenzen in der Unternehmensbewertung zurückzuführen, wie das Unternehmen bekannt gab. In einer Erklärung unterstrich der Vorstandsvorsitzende, Gunnar Groebler, die Entschlossenheit des Unternehmens, seinen Kurs als eigenständiges Marktteilnehmer fortzusetzen.
Die Entscheidung verlief nicht ohne Konsequenzen für den Aktienkurs des Unternehmens. Auf der Handelsplattform Tradegate verzeichnete die Salzgitter-Aktie einen merklichen Rückgang von 5,3 Prozent gegenüber dem letzten Xetra-Schlusskurs, trotz eines unverbindlichen Übernahmeangebots seitens des Konsortiums in Höhe von 18,50 Euro je Aktie. Dies steht im Kontrast zum vorherigen Schlusskurs von 24,00 Euro je Aktie am vergangenen Freitag.
Groebler betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Autonomie des Unternehmens und verwies auf die fortdauernde Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb der Stahlindustrie. „Wir sind überzeugt von unserer Vorreiterrolle bei der Transformation der Gesamtbranche“, so Groebler weiter. Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte zudem das Engagement von Salzgitter, in Kooperation mit anderen Akteuren der Branche innovative Lösungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln.
Die geplante Übernahme stieß auch auf Kritik von mehreren Seiten, einschließlich der niedersächsischen Landesregierung und der Gewerkschaft IG Metall, die beide Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und die Mitbestimmungsrechte äußerten. Inmitten dieser Unternehmensentwicklungen stellte Groebler zuvor ein umfassendes Einsparprogramm vor, das eine jährliche Kostenreduktion von 500 Millionen Euro bis 2028 vorsieht. Dabei wird auch ein sozialverträglicher Stellenabbau in Betracht gezogen, über dessen konkrete Maßnahmen derzeit intensive Konsultationen mit den Arbeitnehmervertretern stattfinden.