Die Anleger von Salzgitter erleben aktuell ein unerwartetes Hoch, das sich wie ein warmer Regen für ihre Depots anfühlen könnte. Nachdem der Aktienkurs des Stahlkonzerns kürzlich ein Vierjahrestief erreichte, sorgte ein angedeutetes Übernahmeangebot am Mittwoch vorbörslich für einen eindrucksvollen Kurssprung von 27 Prozent. Damit bestätigte sich die bereits nach Börsenschluss zu beobachtende Aufwärtsbewegung, bei der auf der Handelsplattform Tradegate in der Spitze sogar 18,44 Euro gezahlt wurden. Aktuell notiert die Aktie bei 17,55 Euro und verleiht dem Unternehmen an der Börse einen Wert von etwas mehr als einer Milliarde Euro.
Die Gerüchte um eine mögliche Übernahme werden befeuert durch Überlegungen des zweitgrößten Salzgitter-Anteilseigners, der GP Günter Papenburg AG, in Zusammenarbeit mit TSR Recycling GmbH & Co. KG, ein entsprechendes Angebot zu lancieren. Dieses Vorhaben wäre jedoch an die Voraussetzung gebunden, dass das Konsortium mindestens 45 Prozent plus eine Aktie erwerben könnte. Über die konkrete Höhe des möglichen Angebotspreises ist Salzgitter bisher nicht informiert.
Andrew Jones, Analyst bei UBS, ordnet diesen Kursanstieg ebenfalls als "willkommene Überraschung" für die Anleger ein. Vorangegangene Gewinnwarnungen, anhaltend niedrige Stahlpreise und hohe Ausgaben für das ambitionierte Wasserstoffprojekt Salcos hatten in letzter Zeit den Kurs belastet. Die Übernahmespekulationen könnten nun frischen Wind in die Segel der Investoren bringen.