26. Dezember, 2024

KI

Salesforce: Agentforce als Hoffnungsträger und Herausforderung

Salesforce: Agentforce als Hoffnungsträger und Herausforderung

Salesforce bleibt ein umkämpfter Wert an der Wall Street, nachdem das jüngste Quartalsergebnis sowohl positiv als auch gemischt aufgenommen wurde. Die Aktien des von Marc Benioff geführten Unternehmens stiegen im Mittwochshandel um 11 %, als das Management optimistische Aussagen zur frühen Nachfrage nach seinem neuen Agentforce-Produkt machte und einige Quartalskennzahlen übertraf. Digitale Agenten, die Aufgaben autonom erledigen, gelten als Zukunft des Arbeitens und bedeutende Gewinnquelle.

Benioff berichtete von beeindruckenden Vertragsabschlüssen, darunter ein Deal in Höhe von 28 Millionen Dollar, wovon 9 Millionen auf die Nutzung von Agentforce entfielen. Im Quartal wurden 200 Agentforce-Verträge abgeschlossen, und die Pipeline für weitere Deals sei in den Tausenden. Zu den neuen Nutzern von Agentforce gehören FedEx, IBM und Accenture. Insgesamt schloss Salesforce im Quartal 2.000 KI-bezogene Verträge ab.

Die Börse hat überwiegend auf die positive Agentforce-Story gesetzt, was den Aktienkurs seit der Markteinführung auf dem Dreamforce-Event im September um mehr als 42 % ansteigen ließ. JPMorgan-Analyst Mark Murphy hält dies für ein positives Zeichen für das Kerngeschäft und glaubt, dass die gute Nachfrage und fehlende Probleme im dritten Quartal die Basis für ein starkes viertes Quartal legen werden. Murphy vergab ein "Outperform"-Rating für die Salesforce-Aktien.

Allerdings verlief das Quartal nicht ohne Makel. Einige Analysten hinterfragen, ob der Aktienkurs nicht zu schnell gestiegen ist. Salesforce verfehlte die Konsensprognosen aufgrund von 200 Millionen Dollar an Investitionsverlusten, und auch die Umsatzprognose für das vierte Quartal blieb hinter den Erwartungen. Citi-Analyst Tyler Radke äußerte Zweifel an der dauerhaften Monetarisierung der Agentforce-Produkte in einem sich schnell verändernden Wettbewerbsumfeld und behielt eine neutrale Bewertung bei.

Auch Guggenheim-Analyst John Difucci äußerte Bedenken und behielt seine neutrale Einschätzung bei. Er hinterfragte die Monetarisierbarkeit von AI-Innovationen durch Unternehmen wie Salesforce und erwartet, dass AI zwar die Welt verändern wird, aber traditionelle SaaS-Anwendungen möglicherweise nicht direkt davon profitieren.