Sainsbury's Geschäftsführer Simon Roberts äußerte sich besorgt über die bevorstehenden "Kostenlawinen", die das Unternehmen zwingen werden, die Preise zu erhöhen. Der Einzelhändler verzeichnete aufgrund steigender Beiträge zur Nationalen Versicherung einen Kostenanstieg von 140 Millionen Pfund. Diese Entwicklungen werden das Unternehmen zu schwierigen Entscheidungen zwingen, um die Auswirkungen abzumildern. Unterdessen sorgte die Erhöhung der Obergrenze für Busfahrpreise von 2 auf 3 Pfund sowie die Belastung der Eltern mit Mehrwertsteuer auf private Schulgebühren für weiteren Inflationsdruck. Diese Maßnahmen könnten in den kommenden Monaten zu einem Anstieg der Inflation führen. Auch die Finanzwelt bleibt nicht unberührt. Virgin Money und Halifax erhöhten ihre Festzinsangebote für Hypotheken um bis zu 0,25 Prozentpunkte, als Reaktion auf die Erhöhung der Kreditkosten nach dem jüngsten Haushaltsplan von Frau Reeves. Das Bank of England warnte, dass die Auswirkungen früherer Zinserhöhungen noch nicht vollständig von den Haushalten gespürt wurden. Rund 800.000 Festzinshypotheken mit einem Zinssatz von 3 Prozent oder weniger müssen jährlich bis 2027 refinanziert werden, was viele Haushalte vor Herausforderungen stellen dürfte. Gleichzeitig bleibt die wirtschaftliche Situation durch steigende Löhne im öffentlichen Sektor angespannt. Die Ankündigung von Lohnerhöhungen, die etwa ein Fünftel der Gesamtbeschäftigung in Großbritannien ausmachen, könnte die durchschnittlichen Wochenlöhne in der Gesamtwirtschaft um ca. 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Währenddessen führt Frau Reeves mit ihrer an die Biden-Administration angelehnten Wirtschaftspolitik eine aktivere Rolle des Staates ein, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Die jüngsten Maßnahmen der Regierung könnten, so die Notenbank, eine vorübergehende Lockerung der Fiskalpolitik darstellen, was kurzfristig zu einer höheren Inflation führen dürfte. Die Herausforderung besteht darin, die Inflationserwartungen zu steuern und die Zinsen nicht zu schnell zu senken, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Zahlreiche Unternehmen, wie Wetherspoons und BT, warnten bereits, dass sie die zusätzlichen Kosten durch die Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Nationalen Versicherung an die Verbraucher weitergeben müssen. Dies könnte die Preis- und Lohnentwicklungen zusätzlich beeinflussen. Der steigende Druck auf das verfügbare Einkommen der Verbraucher könnte schließlich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren bremsen. Nichtsdestotrotz prognostiziert die Bank, dass die Maßnahmen aus dem Haushalt die Wirtschaft bis 2025 ankurbeln könnten, auch wenn die Lebensstandards ab 2026 möglicherweise stagnieren. Der Projektionsbericht warnt jedoch vor der Nachhaltigkeit dieser Entwicklungen und weist auf einen möglichen Inflationanstieg bis Ende des Jahres hin.