Der Abschied von Sahra Wagenknecht aus dem Bundestag endete in einem Paukenschlag und zugleich mit einem deutlichen Appell an die politische Zukunft Deutschlands. Lautstark kritisierte die BSW-Gründerin das geplante Schuldenpaket der Regierungsparteien und verabschiedete sich mit einer eindringlichen Warnung vor Deutschlands wirtschaftlichem Abstieg. Begleitet wurde ihre Rede von unzulässigen Transparenten seitens ihrer Parteikollegen im Plenarsaal, was zu einem Ordnungsruf der Bundestagsvizepräsidentin führte.
Wagenknechts Worte ließen dabei an Schärfe nichts zu wünschen übrig. Sie warf der politischen Führung mangelnde Kompetenz und die Stärkung der AfD durch Dialogverweigerung vor. Speziell die Grünen kritisierte sie als kriegsverrückt, was eine pointierte Darstellung der aktuellen Debattenlage um die Außen- und Sicherheitspolitik darstellt.
Ebenso forderte Wagenknecht eine Neuauszählung der Bundestagswahlstimmen aufgrund vermuteter Zählfehler, was ihr Anliegen unterstreicht, dass BSW den Einzug ins Parlament nur knapp verfehlt hatte. Ihre Entschlossenheit, weiterhin politisch aktiv zu bleiben, machte sie klar mit dem Versprechen: „Wir kommen wieder!“
Diese sicherlich letzte Ansprache im Bundestag war der vorläufige Schlusspunkt einer bemerkenswerten Karriere, die 2009 begann und zu einer Neugründung im politischen Feld führte. Auf zukünftige Pläne ließ die Politikerin nur vage Rückschlüsse zu, ließ jedoch zwischen den Zeilen erkennen, dass dies kaum ihr endgültiges politisches Abschiedswort sein dürfte.