Sahra Wagenknecht, Gründerin der Partei BSW, signalisiert Bereitschaft für Gespräche mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) über eine mögliche Regierungsbildung in Brandenburg. Sie gehe davon aus, dass Woidke den Kontakt suchen werde, wenn Interesse an Verhandlungen bestehe, erklärte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur.
Der Brandenburger Regierungschef wird sich voraussichtlich mit Wagenknecht treffen. Auch SPD-Generalsekretär David Kolesnyk äußerte sich zuversichtlich und verwies auf ein vorheriges Treffen zwischen Wagenknecht und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer nach den dortigen Wahlen. "In der Sache hat Frau Wagenknecht, sozusagen, sich auch mit Herrn Kretschmer in Sachsen getroffen und sie wird sich wahrscheinlich auch mit Herrn Woidke treffen", sagte Kolesnyk.
Nach der Landtagswahl am vergangenen Sonntag verfügen Woidkes SPD und das BSW im Potsdamer Landtag über eine rechnerische Mehrheit der Mandate. Ob eine Koalition zustande kommt, bleibt abzuwarten. Robert Crumbach, Spitzenkandidat des BSW in Brandenburg, wollte sich bislang nicht auf eine Zusammenarbeit festlegen. Der SPD-Landesvorstand in Brandenburg hat unterdessen beschlossen, Sondierungsgespräche mit CDU und BSW aufzunehmen.
Wagenknecht selbst hatte sich aufgrund einer Erkrankung nicht ausführlich zur Landtagswahl in Brandenburg geäußert. In Thüringen und Sachsen, wo BSW ebenfalls als möglicher Regierungspartner im Gespräch ist, will sie hingegen persönlich an den Kontaktgesprächen teilnehmen.