21. Februar, 2025

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SAFRAN unter Druck: Britische Kartellbehörde untersucht Milliarden-Übernahme

Wettbewerbshüter im Fokus – Der Kauf von Collins Aerospace durch SAFRAN könnte den britischen Markt beeinflussen. Jetzt prüft die CMA den Deal genau.

SAFRAN unter Druck: Britische Kartellbehörde untersucht Milliarden-Übernahme
Die britische Wettbewerbsbehörde CMA untersucht, ob die Übernahme von Collins Aerospace durch SAFRAN den Markt für Flugsteuerungssysteme verzerrt – mögliche Auflagen oder eine Blockade des Deals sind nicht ausgeschlossen.

Ein Deal mit Folgen: SAFRAN im Visier der Kartellwächter

Die geplante Übernahme von Teilen der Flugsteuerungssparte von Collins Aerospace durch den französischen Luftfahrtzulieferer SAFRAN hat die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) auf den Plan gerufen.

Quelle: Eulerpool

Die Behörde prüft, ob der Milliarden-Deal den Wettbewerb im Vereinigten Königreich erheblich beeinträchtigen könnte. Eine erste Entscheidung soll bis zum 16. April fallen.

Quelle: Eulerpool

Konkurrenz unter Druck? – Warum die CMA misstrauisch ist

Der Kauf von Teilen der Collins Aerospace-Sparte durch SAFRAN ist Teil eines größeren Konsolidierungsprozesses in der Luftfahrtbranche. Die CMA will nun untersuchen, ob der Deal die Marktdynamik im Bereich der Flugsteuerungssysteme in Großbritannien verzerrt und Konkurrenten benachteiligt.

Der Hintergrund: SAFRAN ist bereits ein global führender Anbieter von Luftfahrtkomponenten und Avioniksystemen. Eine weitere Expansion durch die Übernahme von Schlüsseltechnologien könnte es dem Unternehmen ermöglichen, Wettbewerber aus dem Markt zu drängen oder Preisstrukturen zu dominieren.

Besonders in Bereichen wie Fly-by-Wire-Systemen und Triebwerkssteuerungen könnte eine übermäßige Marktkonzentration entstehen.

SAFRAN zeigt sich optimistisch – Doch Risiken bleiben

Das Unternehmen äußerte sich bislang nicht offiziell zu den Untersuchungen, doch Investoren scheinen sich nicht allzu große Sorgen zu machen. Die SAFRAN-Aktie stieg an der EURONEXT um 1,03 Prozent auf 254,70 Euro – ein Zeichen dafür, dass der Markt bislang nicht mit gravierenden Einschränkungen rechnet.

Fusionen und Übernahmen im Luftfahrtsektor nehmen zu – doch die CMA könnte mit strengen Auflagen verhindern, dass SAFRAN zu dominant wird.

Dennoch bleibt das Risiko einer Verzögerung oder gar einer Blockade des Deals bestehen. Sollte die CMA nach eingehender Prüfung feststellen, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt, könnte sie Restriktionen auferlegen oder den Deal sogar ganz verhindern.

Eine solche Entscheidung wäre ein herber Rückschlag für SAFRAN, das sich mit der Übernahme strategische Vorteile gegenüber Konkurrenten sichern wollte.

Branchen-Experten: Strenge Auflagen wahrscheinlich

Analysten erwarten, dass die britische Behörde zumindest Auflagen für den Deal erlassen wird.

„Die CMA verfolgt derzeit eine sehr wettbewerbsfreundliche Politik und könnte von SAFRAN fordern, bestimmte Geschäftsbereiche oder Technologien abzuspalten, um den Markt nicht zu stark zu konzentrieren“, sagt David McAllister, Experte für Luftfahrtmärkte bei Aerospace Research UK.

Eine Blockade des Deals sei aber unwahrscheinlich, da sowohl die EU als auch die US-Wettbewerbsbehörden in vergleichbaren Fällen eher auf Kompromisse setzen.

Ausblick: Entscheidung bis April – Anleger bleiben wachsam

Bis Mitte April bleibt die Unsicherheit über die Zukunft des Deals bestehen. Die Entscheidung der CMA wird weitreichende Folgen haben – nicht nur für SAFRAN, sondern auch für den europäischen Luftfahrtmarkt insgesamt.

Sollte die Behörde den Deal genehmigen, könnte dies eine neue Welle an Fusionen und Übernahmen in der Branche auslösen. Doch falls der Kauf scheitert oder massiv eingeschränkt wird, könnte SAFRAN gezwungen sein, alternative Expansionsstrategien zu verfolgen.