Michael Kretschmer setzt seine politische Karriere in Sachsen fort, jedoch unter neuen Vorzeichen. Als erfahrener Ministerpräsident steht er an der Spitze einer Minderheitsregierung, die sowohl Stabilität als auch Flexibilität verlangt. Diese politische Konstellation stellt die Demokraten in Sachsen vor die Aufgabe, zusammenzuarbeiten, um konstruktive Lösungen zu finden.
Die AfD bleibt ein starker Gegner, der mögliche Allianzen von Parteien gegen sich kritisch beäugt und für sich zu nutzen versuchen wird. Das Beispiel Thüringen zeigt, dass auch eine linke Minderheitsregierung erfolgreich arbeiten kann, ohne dass dies das Ende der Welt bedeutet. Dennoch fehlt es in Sachsen derzeit an der Dynamik, um eingefahrene Muster zu durchbrechen und grundlegende politische Veränderungen zu bewirken.
Kretschmer und seine politischen Partner müssen nun beweisen, dass sie mehr leisten können, als sich öffentlichkeitswirksam für eine sofortige Waffenruhe in der Ukraine einzusetzen. Der Weg zu tragfähigen Mehrheiten erfordert Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit, über Parteigrenzen hinweg zusammenzuwirken.