12. September, 2024

Wirtschaft

Sachsens riskante Wette auf taiwanesische Chips

Ein neues Ausbildungsprogramm bildet die Brücke zwischen sächsischer Ingenieurskunst und taiwanischer Halbleiterexpertise. Ein Blick hinter die Kulissen einer zukunftsweisenden Kooperation.

Sachsens riskante Wette auf taiwanesische Chips
Mit Milliardeninvestitionen und großen Versprechungen tritt TSMC in Dresden an.

In Dresden passiert gerade etwas Großes: Bevor die ersten Bauarbeiten für die nagelneue Chipfabrik von TSMC starten, ist die Ausbildungsoffensive bereits in vollem Gange.

Eine kluge Vorwegnahme der Zukunft, denn wenn die Maschinen anlaufen, soll der Fachkräftemangel kein Thema mehr sein. Ein klares Zeichen, dass in der Halbleiterindustrie neue Wege gegangen werden.

Globale Weitsicht trifft lokale Talente

Die Technische Universität Dresden und ihre Partner in Taiwan sind nicht einfach nur am Reißbrett zusammengekommen. Sie haben ein Programm auf die Beine gestellt, das bereits jetzt, in seiner Anfangsphase, Maßstäbe setzt.

30 Studierende aus Sachsen sind nach Taiwan gereist, haben sich in die Geheimnisse der Halbleitertechnik vertieft und sind mit einem Koffer voll Wissen und Erfahrungen zurückgekehrt. Sie sind die Vorhut dessen, was in Dresden bald Alltag werden soll: Hochtechnologie, made in Saxony.

Lernen von den Besten

Die National Taiwan University hat sich als ein hartes Pflaster erwiesen, aber genau das macht den Unterschied. Hier wurden nicht nur Fachkenntnisse vermittelt, sondern auch ein Arbeits- und Forschungsethos, das in der globalen Chipindustrie seinesgleichen sucht.

„Es war intensiv, aber jeder Test und jede Hausarbeit haben uns besser gemacht“, berichtet Jannis Kaliske, einer der teilnehmenden Studenten.

Was TSMC und die sächsische Landesregierung hier aufbauen, ist mehr als nur eine Fabrik. Es ist eine Wissensbrücke, die weit über Dresden hinausreichen wird.

Der Baubeginn der zehn Milliarden Euro teuren Anlage ist ein wichtiger Meilenstein, aber die wahre Innovation findet im Klassenzimmer statt. Diese frühe Investition in Bildung zeigt, dass man aus den Fehlern anderer gelernt hat – ein Seitenhieb auf die verzögerte Fabrikeröffnung von TSMC in Arizona, die mangels qualifizierten Personals verschoben werden musste.

Blick nach vorn

Die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Taiwan ist ein klares Signal an die Welt: Hier entsteht etwas Nachhaltiges, etwas, das die Region und ihre Menschen langfristig prägen wird. Die Studierenden, die jetzt aus Taiwan zurück sind, sehen ihre Zukunft in der Halbleiterindustrie – und damit direkt vor ihrer Haustür.