22. Februar, 2025

Politik

Sabotagegefahr auf hoher See: EU plant Schutz für maritime Infrastruktur

Sabotagegefahr auf hoher See: EU plant Schutz für maritime Infrastruktur

Die EU-Kommission reagiert auf die zunehmenden Berichte über mögliche Sabotageakte an Unterseekabeln mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket zum Schutz der maritimen Infrastruktur Europas. In einem wegweisenden Schritt stellte die Brüsseler Behörde in Helsinki Pläne vor, die darauf abzielen, den Schutz und die Integrität dieser kritischen Infrastruktur erheblich zu verbessern. Ein zentrales Element ist die Einrichtung einer Reserve spezialisierter Mehrzweck-Kabelschiffe sowie die Aufrüstung bestehender Reparaturschiffe der EU. Darüber hinaus soll ein Netzwerk von Unterwassersensoren etabliert und ein Drohnenüberwachungsprogramm eingeführt werden, um potenzielle Sabotageakte frühzeitig erkennen zu können. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft und der NATO ist ebenfalls vorgesehen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Henna Virkkunen, die zuständige EU-Kommissarin, äußerte bei ihrem Besuch in Helsinki große Besorgnis über die jüngsten Vorfälle. Diese hätten zu erheblichen Störungen lebenswichtiger Dienste wie der Stromübertragung geführt. Aktuelle Berichte über einen möglichen Kabelschaden in der Ostsee untermauern die Dringlichkeit der Maßnahmen. Die schwedische Küstenwache hat Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Kabelbruch bei Gotland eingeleitet, ein Vorfall, der an vorherige Beschädigungen zwischen Finnland und Deutschland erinnert. Hintergrund dieser angespannten Lage sind geopolitische Spannungen und der Verdacht auf gezielte Sabotage. Häufig stehen vorbeifahrende Schiffe unter Verdacht, die Kabel beschädigt zu haben. Aktuell fällt ein besonderes Augenmerk auf Russland. Es wird spekuliert, dass die sogenannte Schattenflotte des Kremls in einige dieser Vorfälle verwickelt sein könnte, um Sanktionen zu umgehen. Trotz bereits verhängter Sanktionen durch die EU bleibt das Ausmaß dieser Aktivitäten unklar.