Der spanische Bankensektor sieht sich einem spannenden Duell gegenüber: Sabadell verstärkt sein Abwehrarsenal gegen die anhaltende Übernahmeattacke durch die BBVA. Mit einer geplanten Erhöhung der Investitionen in Aktienrückkäufe und Dividenden von zuvor veranschlagten 2,9 Milliarden Euro auf nunmehr 3,3 Milliarden Euro für die Jahre 2024 und 2025 zeigt die Bank klare Kampfbereitschaft. Diese Entscheidung verkündete das Management um Cesar Gonzalez-Bueno am Freitag in der spanischen Hauptstadt Madrid.
Im Mai hatte BBVA, die zweitgrößte Bank des Landes, ein Übernahmeangebot für Sabadell eingereicht, das jedoch auf wenig Gegenliebe stieß. Nach der Absage durch das Sabadell-Management verfolgt BBVA nun resolut eine feindliche Übernahme. Sollte dieser Plan aufgehen, würde ein Finanzriese mit einer beeindruckenden Bilanzsumme von über einer Billion Euro entstehen. Indem Gonzalez-Bueno den Aktienkurs der Sabadell nach oben treibt, möchte er das Offert, das größtenteils aus BBVA-eigenen Aktien besteht, weniger attraktiv erscheinen lassen.
Diesen Abwehrplan honorierten die Märkte jüngst: Nach einem vorherigen Seitwärtstrend stieg der Sabadell-Aktienkurs erheblich an. Die Börsenbewertung der Banco Sabadell verzeichnete seit der Ankündigung des BBVA-Angebots im Mai einen Zuwachs von einem Drittel auf 13 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu konnte sich die Marktkapitalisierung von BBVA um lediglich zehn Prozent auf 67 Milliarden Euro erhöhen. Gemeinschaftlich nähern sich die beiden Institute in ihrer Bewertung dem Branchenprimus Santander, dessen Aktien ebenfalls im Aufwind sind und an der Börse aktuell mit 85 Milliarden Euro taxiert werden.