Der spanische Bankensektor ist in Aufruhr: Sabadells Vorstandsvorsitzender Cesar Gonzalez-Bueno hat jüngst prognostiziert, dass das Unternehmen 2024 einen Nettogewinn von über 1,6 Milliarden Euro erzielen könnte, vorausgesetzt, die Performance der zweiten Jahreshälfte gleicht derer der ersten. Diese optimistische Aussicht kommt inmitten eines erbitterten Kampfes um eine mögliche feindliche Übernahme durch BBVA im Wert von rund 12 Milliarden Euro.
Sabadell hatte bereits im Juli angekündigt, seine Erwartungen für das Jahresende 2024 mit einem Nettogewinn von über 1,4 Milliarden Euro zu übertreffen und strebt dabei eine Zielrendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als 13 Prozent an. Gonzalez-Bueno unterstrich auf der Aktionärsversammlung in Barcelona, dass die Halbjahresergebnisse von 791 Millionen Euro ein starkes Fundament bieten: "Wenn wir diese Zahl verdoppeln, erreichen wir über 1,6 Milliarden Euro."
Derweil hat BBVA sein Übernahmeangebot angepasst, um den zwischenzeitlich ausgeschütteten Dividenden beider Institute Rechnung zu tragen. Ursprünglich war vorgesehen, eine neu ausgegebene BBVA-Aktie für 4,83 Sabadell-Aktien zu tauschen. Nach Sabadells Auszahlung einer Zwischendividende wurde das Angebot justiert auf eine neue BBVA-Aktie für 5,0196 Sabadell-Aktien.
Zusätzlich plant BBVA, seinen eigenen Aktionären eine Zwischendividende von 0,29 Euro pro Aktie am 10. Oktober auszuzahlen, was eine weitere Anpassung des Angebots erforderlich macht: Ein neues BBVA-Aktie und 0,29 Euro in bar für alle 5,0196 Sabadell-Aktien. Fallende Aktienkurse bei BBVA haben die Übernahmeprämie auf etwa 3,3 Prozent gedrückt, wodurch das Gesamtangebot Sabadell derzeit mit rund 10 Milliarden Euro bewertet.