05. Dezember, 2024

Märkte

S&P 500: Rekordjahr mit Schattenseiten?

S&P 500: Rekordjahr mit Schattenseiten?

Der Aktienmarkt steuert auf den letzten Monat eines außergewöhnlichen Jahres zu. Der Leitindex S&P 500 hat im Jahr 2024 um beeindruckende 27% zugelegt und steuert damit auf eines der besten Resultate des 21. Jahrhunderts zu. Die Freude über Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz sowie Zinssenkungen haben den Index über ein halbes Hundert Mal zu neuen Rekordhöhen angetrieben, zuletzt am 2. Dezember.

Vor diesem Hintergrund stellt sich für Anleger nun die Frage: Sollte man jetzt noch in Aktien investieren, da der S&P 500 auf Rekordhoch steht? Historisch gesehen tendiert der Markt dazu, nach Höchstständen ebenfalls gut zu performen. So erbrachte der Index laut der Analystin von JPMorgan Chase, Madison Faller, im Durchschnitt eine Jahresrendite von 9,4% in den zwölf Monaten nach einem Rekordschluss und damit mehr als die durchschnittliche jährliche Rendite von 9% im gesamten Zeitraum von Januar 1970 bis Dezember 2023.

Allerdings stellt die beeindruckende Performance des S&P 500 viele Aktien historisch teuer dar, und Warren Buffett hat kürzlich eine eindringliche Warnung über 150 Milliarden Dollar an die Investoren ausgesprochen. Buffett, der als einer der angesehensten Investoren der Welt gilt, hat es als Chef von Berkshire Hathaway geschafft, seine A-Aktien seit den 1960er Jahren um jährlich 20% zu steigern, dank cleverer Unternehmens- und Aktienkäufe, unter anderem von Coca-Cola und American Express.

Derzeit leitet Buffett den Großteil des Aktienportfolios von Berkshire Hathaway im Wert von 300 Milliarden Dollar. In den vergangenen sieben Quartalen war das Unternehmen Nettoverkäufer von Aktien in einem Ausmass, das 150 Milliarden Dollar überstieg. Dies lässt den Schluss zu, dass Buffett Schwierigkeiten hat, vernünftige Kaufgelegenheiten in einem überhitzten Markt zu finden.

Der S&P 500 wird nun laut FactSet Research zum 22-fachen der erwarteten Gewinne gehandelt, was den Fünfjahresdurchschnitt von 19,6 übertrifft und nahe der höchsten Bewertung seit April 2021 liegt. Hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse korrelieren erfahrungsgemäß stark mit einer schwachen Performance über längere Zeiträume. Laut Torsten Slok, Chefvolkswirt bei Apollo Global Management, deutet das aktuelle Verhältnis auf eine jährliche Rendite von nur 3% in den nächsten drei Jahren hin.