13. September, 2024

Wirtschaft

Ryanair zieht sich am BER zurück: Kosten drücken Angebot

Ryanair zieht sich am BER zurück: Kosten drücken Angebot

Ryanair plant, ab dem kommenden Sommer etwa ein Fünftel seines Angebots am Berliner Flughafen BER zu streichen. Die Entscheidung sei auf die „horrenden Zugangskosten“ zurückzuführen, die sowohl von der deutschen Regierung als auch vom Flughafenmanagement nicht gesenkt werden konnten, wie das Unternehmen mitteilte. Infolgedessen wird die Zahl der in Berlin stationierten Flugzeuge von derzeit neun auf sieben reduziert. Betroffen von der Reduzierung sind sechs Ziele, die ab dem Sommer nicht mehr angesteuert werden: Brüssel-Zaventem, Chania, Kaunas, Krakau, Luxemburg und Riga. Diese Entscheidung bedeutet weniger Reisemöglichkeiten für die Passagiere ab Berlin. Eddie Wilson, Manager von Ryanairs Kerngeschäft, äußerte scharfe Kritik und forderte die Regierung zum Handeln auf. „Die Regierung muss etwas tun“, sagte Wilson. Der Flugverkehr in Deutschland habe immer noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht. Besonders schlecht sei die Entwicklung am BER, wo die Passagierzahlen im vergangenen Jahr nur etwa 70 Prozent des Vorkrisen-Niveaus erreichten. Wilson verwies auf die hohen Steuern und Gebühren, die nicht nur den Berliner Flughafen betreffen, sondern auch andere deutsche Standorte. Diese Kostenbelastung verhindere ein Wachstum des Angebots. Neben dem Berliner Flughafen betreibt Ryanair auch Basen in Weeze, Köln, Frankfurt-Hahn, Nürnberg, Baden und Memmingen. Ob es auch an diesen Standorten zu einer Reduzierung des Angebots kommen wird, bleibt bislang unklar.