Ryanair, Europas größte Billigfluggesellschaft, meldete am Montag einen deutlichen Rückgang des Nachsteuergewinns für die ersten sechs Monate bis Ende September. Mit 1,79 Milliarden Euro bleibt das Ergebnis 18 Prozent unter dem Vorjahreswert von 2,18 Milliarden Euro. Während die Fluggesellschaft ein starkes Passagierwachstum von neun Prozent auf 115 Millionen Kunden verzeichnete, belasteten sinkende Ticketpreise die Bilanz. Der durchschnittliche Ticketpreis fiel um zehn Prozent, wobei der Rückgang im ersten Quartal 15 Prozent und im zweiten Quartal sieben Prozent betrug. CEO Michael O'Leary hatte ursprünglich einen Preisanstieg während der Sommermonate von fünf bis zehn Prozent prognostiziert. Die tatsächlichen Entwicklungen widersprachen jedoch den Erwartungen und führten zu einem Preisverfall. "Gute Nachrichten für unsere Passagiere, schlechte Nachrichten für unsere Aktionäre", kommentierte O'Leary im August. Dennoch melden sich nun Anzeichen, dass der Rückgang der Ticketpreise moderater verläuft. Laut O'Leary deuten Vorausbuchungen auf eine starke Nachfrage im dritten Quartal hin; er erwartet jedoch einen moderaten Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Herausforderungen mit Boeing beeinflussen Ryanairs Wachstumspläne. Aufgrund von Streiks und daraus resultierenden Lieferverzögerungen der Flugzeuge sah sich die Fluggesellschaft gezwungen, ihr Passagierwachstumsziel für das Geschäftsjahr 2026 anzupassen. Die Prognosen für 2025 bleiben bei 198 bis 200 Millionen Passagieren, vorbehaltlich weiterer Verzögerungen. Zusätzlich zur Gewinnmeldung kündigte Ryanair Kapazitätskürzungen bei Flügen von und nach britischen Flughäfen an. O'Leary kritisierte jüngste Budgetpläne der britischen Regierung, die eine Erhöhung der Luftverkehrsabgabe vorsehen. Diese Maßnahme stelle eine Belastung für britische Familien dar, so der CEO.