Die jüngsten Entwicklungen im Liverpooler Mittelfeld inszenierten sich wie ein kleines Drama auf der grandiosen Bühne Anfield. Ryan Gravenberch, einst ein eher unauffälliger Neuzugang, ist nun zu einem zentralen Pfeiler der Mannschaft herangereift. Kaum zu glauben, dass er zu Saisonbeginn noch im Schatten seiner Kollegen stand. Während sich Bologna tapfer wehrte, demonstrierte Gravenberch sein außergewöhnliches Spielverständnis und technische Finesse. Mit einem eleganten Passspiel und inspirierter Kreativität bereitete er Luis Diaz's Vorstoß vor und erntete damit den tosenden Applaus des Publikums. Nicht nur die Fans, auch Trainer Arne Slot war beeindruckt von der Art und Weise, wie Gravenberch sowohl mit als auch ohne Ball agierte. Die Zahlen sprechen für sich: Mit einer Passquote von 91 Prozent und zwei herausgespielten Torgelegenheiten setzte er die italienischen Spieler permanent unter Druck. Gravenberch zeigt sich physisch robuster und cleverer im Zweikampf, eine Entwicklung, die seine Kritiker verstummen lässt. Gerade jetzt, wo der Druck im Mittelfeld groß ist, bestärkt seine Leistung den Entschluss, auf den 22-Jährigen zu setzen. Im Rückblick auf seine Anfänge bei Liverpool, als die Ambitionen, Martin Zubimendi von Real Sociedad zu verpflichten, scheiterten, scheint es fast glückliche Fügung, dass Gravenberch die Chance bekam, sich zu beweisen. Slot, der junge Trainer, erkannte das Potenzial des Niederländers schon aus dessen Zeit bei Ajax und entschied sich, auf dessen Fähigkeiten zu vertrauen. Nun, da Gravenberch endlich seine Chance nutzt, formiert sich Liverpools Mittelfeld in ausgewogener Harmonie. Die Möglichkeit, gegen Spitzenmannschaften wie Chelsea und Arsenal zu glänzen, wird seine Kritiker weiter auf die Probe stellen. Doch nach seinen bisherigen Auftritten ist es schwer vorstellbar, dass jemand anderes seine Rolle besser ausfüllen könnte.