12. März, 2025

Grün

RWE und TotalEnergies: Grüner Wasserstoff als Meilenstein für die Energiewende

RWE und TotalEnergies: Grüner Wasserstoff als Meilenstein für die Energiewende

Der Energieriese RWE hat sich mit dem französischen Mineralölunternehmen TotalEnergies auf eine beeindruckende Partnerschaft geeinigt: Über einen Zeitraum von 15 Jahren soll RWE jährlich 30.000 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff an die Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna liefern. Dieser Vertrag mit langfristigem Abnahmecharakter stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer kohlenstoffarmen Zukunft dar, auch wenn Angaben zum finanziellen Umfang des Abkommens noch ausstehen.

Der Startschuss für die Lieferung fällt im Jahr 2030 und der grüne Wasserstoff wird in Lingen, Niedersachsen, produziert. Dort errichtet RWE gegenwärtig eine Elektrolyse-Anlage mit ambitionierten 300 Megawatt Kapazität, die eine Produktionsleistung von bis zu 5,6 Tonnen Wasserstoff pro Stunde erreichen soll. Der Transport des Wasserstoffs nach Leuna erfolgt über ein künftig entstehendes Wasserstoff-Kernnetz, das aus Pipelines besteht. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, plant RWE, das Gas in einem speziell dafür vorgesehenen Speicher im westfälischen Gronau zwischenzulagern.

Markus Krebber, CEO von RWE, zeigt sich erfreut über den ersten langfristigen Abnahmevertrag für grünen Wasserstoff in Deutschland in dieser Dimension. Patrick Pouyanné, Chef von TotalEnergies, hebt die Relevanz dieses Vertrags für ihre Nachhaltigkeitsziele hervor. Der Vertrag gilt als Signal für den deutschen Markt, da von Raffinerien erwartet wird, ihre CO2-Emissionen signifikant zu senken. 30.000 Tonnen grüner Wasserstoff könnten jährlich 300.000 Tonnen CO2 einsparen – ein Ausstoß, den ansonsten rund 140.000 PKWs verursachen.

Der bisher verwendete Wasserstoff in Raffinerien wird überwiegend aus fossilem Erdgas gewonnen. TotalEnergies ist darauf bedacht, diesen durch grünen Wasserstoff zu ersetzen, um die Dekarbonisierung ihrer europäischen Raffinerien voranzutreiben. Hierzu hat das Unternehmen bereits eine europaweite Ausschreibung von 500.000 Tonnen pro Jahr initiiert.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sieht in diesem Abkommen einen entscheidenden Fortschritt für sein Bundesland hin zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft, die den Industriearbeitsmarkt stärken wird. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil betont die Vorreiterrolle seines Landes in der Produktion und Vermarktung von grünem Wasserstoff. Mit der Fertigung von 50 Prozent des in Deutschland genehmigten grünen Wasserstoffs und einem Anteil von 20 Prozent am Wasserstoff-Kernnetz zeigt Niedersachsen klare Führungsqualitäten.