RWE hat die Genehmigung zum Bau von zwei weiteren Offshore-Windparks in der Nordsee erhalten. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg erteilte Mitte Juni die entsprechenden Planfeststellungsbeschlüsse für die Projekte NC1 und NC2. Diese Genehmigung stellt eine Art Baugenehmigung dar und erlaubt den Start der Bauarbeiten.
Die beiden neuen Windparks sind Teil des sogenannten Nordseeclusters von RWE, das nördlich der Insel Borkum entstehen soll. Mit einem Ausbauziel von insgesamt 1,6 Gigawatt (GW) wird dieses Cluster genügend Energie erzeugen, um rein rechnerisch 1,6 Millionen Haushalte zu versorgen. Die geplanten Anlagen sollen Rotordurchmesser von 236 Metern aufweisen – zum Vergleich: Der Kölner Dom misst fast 160 Meter in der Höhe.
Die Bauarbeiten für die erste Ausbaustufe des Nordseeclusters sollen im kommenden Jahr starten. Insgesamt sind 44 Windenergieanlagen mit je 15 Megawatt (MW) Leistung geplant. Die Fertigung der Komponenten hat laut RWE bereits begonnen, und zusätzlich werden unbemannte Umspannplattformen errichtet. Der vollständige Netzanschluss ist für Anfang 2027 vorgesehen.
RWE hat in den letzten Jahren sein Geschäft mit Offshore-Windparks stetig ausgebaut. Der Essener Konzern betreibt derzeit 19 Offshore-Windparks, davon sechs an der deutschen Küste. Sven Utermöhlen, Chef von RWE Offshore Wind, betont: „Mit dem Nordseecluster treiben wir den Ausbau der Offshore-Windenergie weiter voran. Das ist ein gutes Signal für die Energiewende in Deutschland und für RWE.“
Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele für den Ausbau der Offshore-Windenergie gesetzt. Bis 2030 sollen mindestens 30 Gigawatt an Windenergie auf See installiert sein, bis 2045 sogar 70 Gigawatt. Der Präsident des Bundesamtes, Helge Heegewaldt, wies darauf hin, dass derzeit etwa 8,6 Gigawatt in Nord- und Ostsee installiert sind. Die neuen Planfeststellungsbeschlüsse seien ein wichtiger Schritt zur Erreichung der gesetzten Klimaziele.