In einer diplomatisch brisanten Entwicklung hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte sich mit dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump in Florida getroffen. Nach Informationen aus vertraulichen Bündniskreisen standen bei diesem Treffen insbesondere der russische Krieg in der Ukraine sowie die Verteidigungsausgaben der Nato-Mitgliedsstaaten im Fokus. Trump sorgte im Wahlkampf für Aufsehen, als er äußerte, den Konflikt in der Ukraine binnen eines Tages beenden zu können, und forderte zudem, dass alle Nato-Staaten drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung bereitstellen sollen. Bislang erfüllen lediglich vier der 32 Nato-Länder, neben den USA, diese Vorgabe. Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich nur 2,1 Prozent erreichen. Obwohl der niederländische Regierungsjet Ruttes Flug nach Florida bestätigte, verzichtete sein Sprecher auf eine offizielle Bestätigung des Treffens. Diplomaten bestätigten jedoch, dass Rutte bereits unterwegs sei. Trump, der in seinem Anwesen Mar-a-Lago residiert, könnte damit einen entscheidenden Schritt auf dem international brisanten Parkett unternehmen. In den Führungsebenen der Nato wäre ein Wahlerfolg von Kamala Harris bevorzugt worden, da Trumps frühere Äußerungen Zweifel an der unbedingten Unterstützung der USA gegenüber dem Bündnis geschürt hatten. Bereits während seiner Amtszeit zwischen 2017 und 2021 hatte Trump oft gegen die vermeintlich zu niedrigen Verteidigungsausgaben der europäischen Verbündeten gewettert und sogar mit einem möglichen Austritt der USA aus der Nato gedroht. Für Rutte, der Trump bereits als niederländischer Regierungschef begegnete, ist dies die erste Begegnung in seiner neuen Rolle. Trump beschrieb 2019 während eines Treffens mit Rutte die Beziehung der beiden als freundschaftlich, was die Dynamik dieses aktuellen Treffens sicherlich beeinflussen könnte.