08. September, 2024

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Rüstungskonzerne vorwärts: Rheinmetall profitiert, Hensoldt schwächelt

Rüstungskonzerne vorwärts: Rheinmetall profitiert, Hensoldt schwächelt

Die deutschen Rüstungsunternehmen standen am Freitag mehrheitlich im Fokus der Anleger. Besonders Rheinmetall konnte nach Bekanntgabe eines Auftrags aus der Schweiz für Mörsermunition kräftig zulegen und verhalf damit auch den Aktien von Branchenkollege Renk zu einem Kursanstieg. Der Börsenexperte Andreas Lipkow sprach von einer "Sonderkonjunktur" für die deutsche Rüstungsindustrie. Hensoldt hingegen musste leichtere Verluste hinnehmen, trotz insgesamt positiver Geschäftszahlen.

Rheinmetall teilte mit, dass der Auftrag aus der Schweiz einen Wert im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich hat. Diese Nachricht führte zu einem Kursplus von 2,9 Prozent für den Dax Spitzenreiter. Seit Jahresbeginn hat Rheinmetall damit 69 Prozent an Wert gewonnen und nimmt nun den zweiten Platz im deutschen Leitindex ein, der im selben Zeitraum um mehr als neun Prozent gestiegen ist.

Hensoldt, spezialisiert auf Rüstungselektronik, erlebte hingegen stärkere Schwankungen und notierte zuletzt ein Minus von 0,5 Prozent. Trotz dieser Verluste verbuchte Hensoldt im laufenden Jahr einen Anstieg von 37 Prozent. Das Unternehmen steigerte dank steigender staatlicher Militärausgaben seinen Umsatz im letzten Quartal, konnte jedoch wegen höherer Kosten und eines schlechteren Finanzergebnisses weiterhin keine schwarzen Zahlen schreiben. Der Verlust fiel mit 25 Millionen Euro deutlich höher aus als die avisierten acht Millionen Euro, wie Lipkow kommentierte.

Bei Renk erfreuten sich die Aktionäre an einem Kursanstieg von 1,9 Prozent auf 24,66 Euro. Der Nachricht der Ratingagentur S&P, die die langfristige Bonitätsnote des im SDax gelisteten Panzergetriebe-Herstellers angehoben hatte, wurde von Händlern hingegen weniger Bedeutung beigemessen.

Renk war Anfang Februar zu einem Preis von 15 Euro je Aktie an die Börse gegangen und hatte zwischenzeitlich fast 40 Euro je Aktie erreicht, bevor die Kurse wieder nachgaben.